In VS, dem Oberzentrum Villingen-Schwenningen als Baden-Württemberg-Stadt, kommt es am 21. Oktober zum Schwur bei einer Volksbefragung: Neues Rathaus zwischen den beiden großen Stadtbezirken (Abstand zwichen beiden = 4 Kilometer) oder doch nicht. Während sich die Abfolgen der Leserbriefe Pro und Contra überschlagen und länger und länger werden…hier was Persönliches.
Guten Tag, Herr W.,
was war zuerst: Ei oder Henne…Familie, Sippe, Gesellschaft, Weiler, Gemeinde oder doch öff. Verwaltung?
In Ihrem Pamphlet markieren Sie seit zwei Wochen Schlagzeilen, für eine leistungsfähige öffentliche Verwaltung. Doch über wieviel Schwächen, Mängel oder Nachlässigkeiten könnte man lamentieren…? Wieviel marode Brücken, Schulen, Straßen sind gegeben…incl. eines zweiten Bürgermeisters F., der sein Geld nicht verdient, was er bekommt.
Sie schreiben: „Alle profitieren von den kommunalen Leistungen.Auch die privaten Haushalte.“ – Lächerlich. Noch 1978/79 musste ich als Häuslebauer feststellen, dass unser aller Geschossflächen für die Reihenhäuschen Auf der Wanne falsch berechnet waren…Die Erschließungskosten waren zu hoch ausgewiesen. Rückzahlung in Höhen von 1000 bis 2000 Marken waren unser Ergebnis. Auch für Befürworter Herrn Bernd-Rüdiger. Er wird sich kaum mehr erinnern wollen. Aufgefallen ist es mir! Profitiert haben alle. Der Bau-Amtsmensch Schwarzwälder hat sich damals bei mir entschuldigt. BRAVO!
Vor jener Zeit wurde vom OB Gebauer und dem SVS-Schlenker beschlossen, die Stadtwerke als GmbH auszugliedern und über Monopolpreise bei der Energie die Verluste aus der Bäder GmbH „quer“ zu finanzieren. Also zu stopfen! Bis heute ist das so.
Schade, dass es Gas-Rebellen gab, die die Liberalisierung vorantrieben. Gut für viele, bis auf jene Alleinerziehenden, die in keiner Weise davon profitieren, wenn deren Vermieter sich einen Sch… darum kümmert, wie seine Mieter die Nebenkosten zahlen sollen, weil er trotz bes. Mietgesetze bei den SVS blieb. Also: Aufstocken statt profitieren.
Das wäre eine „linke“ Angelegenheit, aber doch nicht, was der Sozel Bernd-Rüdiger macht, der macht es ja nicht mal als Vorsitzender des Mietervereins. Eine Farce! Aber er ist halt wer…der Herr Lehrer als Gemeinderat…und Lehrer sind bekanntlich schlau, souverän, überzeugend…von Mirbach lässt grüßen.
Und so ist es bei der Stadtverwaltung wie bei einer Schule als Anstalt: die funktioniert zwar, aber deshalb sind doch nicht alle Unterrichte gut… Ich weiß das selbst, weiß es von unsere Tochter (!!), weiß es von meinen Schülern, die sich auch bei mir ausquatschen….
Deswegen sind eben n i c h t „alle bereit, in öffentliche Einrichtungen zu investieren und sich entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit dann zu beteiligen“.
Manch einer oder eine kann nebenbei nicht mal was für seinen spätere private Rentenversorgung aufbringen, weil er von denen, die tatsächlich PROFITIEREN schamlos und schäbig bezahlt wird…
Und heute händigt mir Herr Reith sen. noch ein handgeschriebenes, in jeden Buchstaben doppelt gemaltes Pamphlet aus (wie altbacken ist das denn?), worin er sich auch für 420 Parkplätze am neuen Rathaus ausspricht, damit der Park-Suchverkehr aufhört…BRAVO!
Bei uns an der Schule gibt es vielleicht 12 Parkplätze für 60 Lehrer, weil die Stadt uns den öffentlichen Parkstreifen (meist belegt von Anwohnern) westlich nicht verkaufen mag oder weil der Kreis das nicht zahlen will….“Profitabel“ für Lehrer im Gemeinwesen…?
Bei der BI gegen das zentrle Rathaus ist keiner „mutlos und auch nicht ruinös sparsam“, wie Sie andeuten wollen. Und so streitet man im Familienhaushalt nicht über “Lego oder Laptop“, wie Sie schreiben, weil das Laptop wohl eher beruflich benötigt wird…und die Legos von der Omma (!!) kommen. Die hat nämlich noch eine von den guten oder auch besseren Renten… Dank ihrem Herbert, Gott hab ihn selig, der war sparsam. In der Garage steht noch sein Daimler.
Und dann noch Ihre Sätze zum Häuslebauer, der seine Eigenmittel erhöhen möge, um aus der schäbigen und immer teureren Mietwohnung raus zu kommen. A c h t u n g : Auch wir haben länger in Miete gewohnt, aber nie schäbig…Sie doch jetzt wohl auch nicht.
Jeder Student der VWL weiß nach dem 1. Semester, dass Y = C + S ist. Wie aber sparen, wenn der „Consum“ alles aufzehrt. Einnahmeerhöhungen..:???
Geht doch auch bei der Stadt nur über Steuern. Mir reicht, was ich zahle (ich brauche es Ihnen bei A 14 nicht zu benennen). Und wie Sie das alles textlich verkaufen…viel Akademisches kann ich nicht erkennen.
Und noch was zum „Alten Rathaus“. Wer hat denn die Stadt regiert, als es gebaut wurde? – Das reiche Bürgertum der Patrizier, die ehrsamen (??) Müßiggänger, der einflussreiche Klerus und die Zünfte!! Der Bürger…??? Noch lange nicht…
Also: Uns beiden ist nur gemeinsam, was Sie zum Schluss schreiben: Realitätssinn und Optimismus.
In diesem Sinne –
viel Freude beim Vermehren der gewonnen Einsichten (frei nach Maybrit Illner)
Gruß wob. Bräun
Bürger, Lehrer, Ex-Gas-Rebell, Realist,
Schräger, Gegner der Querfinanzierung u.v.a.m.
Oberlehrer meint
Wenn Sie in der Politik
etwas gesagt haben wollen,
wenden Sie sich an [einen Mann] OB Dr. Kubon.
Wenn Sie etwas getan haben wollen,
wenden Sie sich an [eine] Frau Breuning.
Frei nach Margaret Thatcher