Tatsächlich was Neues? – Mehr Lebensqualität – mehr Chancen für Unternehmen
Nicht immer ist der Bürger davon überzeugt, wie das und was die Regierung tatsächlich will. Geht es jedoch darum, die ökonomischen Chancen des demografischen Wandels besser zu nutzen und gleichzeitig die Lebensqualität älterer Menschen verbessern, ist nicht nur im Super-Wahljahr 2009 ein „d‘ accord“ schon drin.
Die Bundesministerien für Familie sowie für Wirtschaft und Technologie haben dazu schon mal die Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ ins Leben gerufen. Ohne große Schlagzeilen hat Mitte April 2009 eine „Impulsgruppe“ mit einer großen Zahl an Experten aus Wirtschaft und Verbänden, aus den Organisationen des Verbraucherschutzes sowie aus der Wissenschaft ihre Arbeit aufgenommen.
Man will dafür werben, dass generationengerechte Produkte und Dienstleistungen entstehen und dass sich dadurch auch Chancen für Unternehmen auf diesem Markt der Zukunft verbessern. Nun, wenn das mal reicht?
Glaubt man also den Beteuerungen der Ministerialen, dann ist deren Ziel, dass die Wirtschaft sich mit den Senioren- und Verbraucherverbänden austauschen möge, um schließlich auch ältere Menschen in ihrer Rolle als selbstbewusste Konsumenten zu stärken.
Wer heute bereits 60 und politisch wie wirtschaftlich bewusst kritisch ist, der erkennt während der letzten Jahre im Berufsleben, dass Deutschland zwar mit seiner schnell alternden Gesellschaft die große Chance hat, Standards zu setzen, ob man jedoch in schlüssiger Folge dann auch zum Weltmarktführer für Produkte aufsteigt, die den Senioren gerecht werden, bevor Wettbewerber im Ausland die Marktlücken schließen, bleibt fraglich.
So bleibt mit oder ohne Wirtschaftspolitik offen, ob eine Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ als Plattform für den Austausch von Erfahrungen, Wünschen und Ideen ausreicht und ob sich ein befruchtender Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und älteren Bürgern als Verbraucher schaffen lässt.
Stellt sich doch die grundsätzliche Frage, ob es ausreicht, ältere Menschen allein nur auf bestehende Angebote hinzuweisen und Unternehmen auf die speziellen Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren aufmerksam zu machen.
Gut reden ist allemal, wenn eine Initiative lediglich verbinden soll: die Senioren- und Verbraucherpolitik mit der Wirtschaftspolitik, die in 2009 sich von de Milliarden-Verschuldung in Konjunktur-Paketen leiten lässt.
Geld muss fließen…wenn man hat!
Da mag schon stimmen, wenn das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung für die Generation der über 60-Jährigen eine Kaufkraft von mehr als 316 Milliarden Euro ermittelt und dass auch jeder dritte Euro des privaten Konsums von älteren Kundinnen und Kunden ausgegeben wird.
Mag auch dieser Anteil an der Bevölkerung bis zum Jahr 2050 auf über 40 Prozent steigen, stellt sich die Frage ob auch die Kaufkraft der Individuen zunimmt?
Da wird dann doch schnell zur Binsenweisheit, dass die Haushalte der 65- bis 75-Jährigen bereits heute mit rund 84 Prozent die höchste Konsumquote aller Altersgruppen habe. Klar doch, denn Renten und Pensionen sind Einkünfte, die zunächst in den Konsum fließen – wohin sonst?
Dazu kommt dann für politische Schlauberger hinzu, dass die Älteren deswegen viel zum Konsum beitragen, weil sie neben der Gesundheitspflege mit rund 50 Prozent Anteil am Gesamtkonsum den Rest dann für Wohnen und Freizeit ausgeben.
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