Diskussion thematisiert den demografischen Wandel
Alter macht möglicherweise einsam. Muss Alter aber auch arm machen? Soziologen als Experten der Gesellschaftslehre sehen ein erhebliches Gefahrenpotenzial eher im demografischen Wandel als in der derzeitigen Finanzkrise. Und die Gesellschaft ist bereits geprägt, und das auch noch bei weniger Geld für Menschen im Alter? Keine akzeptable Vorstellung!
Doch das Terrain zur offenen Diskussion ist abgesteckt, die Problemfelder sind bekannt und die Bedeutung der Thematik ist den politisch bewussten Menschen geläufig: alle Lebensbereiche sind betroffen, wenn die Gesellschaft älter wird. Denn bis 2050 wird die Bevölkerung Deutschlands im Schnitt um zehn Jahre älter sein als noch im Jahr 2000.
Bereits in 2012 wird die Zahl von Personen im erwerbsfähigen Alter zurück gehen. Die 20-Jährigen werden 2030 nur noch die Hälfte der Personen der 60-Jährigen und der noch Älteren ausmachen.
Eine Prognose, die sich nicht nur auf die längere Rentenbezugsdauer auswirkt, die Hochrechnung hat auch Folgen bei den Schülerzahlen, bei den Berufseinsteigern und bei den Sozialabgeben der Berufstätigen als Beitragszahler bei der Rente gezeichnet.
Eltern werden nicht nur Erziehungszeiten in Anspruch nehmen, Angehörige werden sich künftig auch für Pflegezeiten von Familienmitgliedern einsetzen.
Sich dem demografischen Wandel politisch zu öffnen, erfordert also ein bewusstes Miteinander der Generationen: Ideengeber sind Jüngere, Ratschläge kommen vom erfahreneren Alter.
Dass Ältere geringer belastbar sind, ist keinesfalls erwiesen, und so ist die „Rente mit 67“ kein böses Omen. Eher ermöglicht eine längere Lebensarbeitzeit, von Erfahrungen zu zehren; ausgewogen und flexibel und mit Rücksicht auf körperliche Arbeiten, die mit 65, 67 oder gar 70 Jahren nicht mehr zumutbar sind.
Aktuell gültige und wirksame Tarifmodelle dürfen dabei nicht verworfen werden. Der Rente mit 67 kann auch eine Verrentung nach Berufsjahren entgegen gestellt werden. Nach 40 Jahren Berufsarbeit und mit den geleisteten Versicherungsbeiträgen ist nicht nur nach Ansicht von Gewerkschaftsfunktionären vom Individuum viel bis genug geleistet worden.
Das Thema birgt nun auch für Handwerker und den Mittelstand eine deutliche Problematik, geht es doch in tausenden Fällen um eine geregelte Betriebsnachfolge und damit um den Erhalt von Arbeitsplätzen und Einkommen.
Gewerkschaften machen sich denn auch für flexible Lösungen bei der Gestaltung der Arbeitsplätze und beim Thema „Arbeit für Frauen“ stark. Denn bei Frauen liegt nicht nur für die Arbeitswissenschaft ein riesiges Potenzial brach, woraus die Leistungsmöglichkeiten genutzt werden müsse. Dazu müssen dann aber auch die Rahmenbedingungen stimmen und dazu zählt auch die Kinderbetreuung.
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