„Ibb, dipp, dell – weg!“ – Warum denn studieren, wenn das Glück im Leben auch auf andere Weise zu Beruf und Berufung führt. Ist doch nicht jeder ein „Ackerdemicker“. Also, weg mit dem Glauben daran, dass Akademiker in der Gesellschaft in jedem Fall mehr gelten, auch wenn diese das doch recht gerne so sähen.
Der eine Beweggrund, in der akademischen Ausbildung den höchsten Erfolg zu sehen, liegt wohl im demografisch bedingten Mangel an Fachkräften, der andere im Hinweis auf Länder mit höherem Anteile von Studierenden, jedoch ohne das duale Bildungssystem wie es Deutschland für die Berufsausbildung hat. So fehlen national nicht nur Fachkräfte in akademischen Berufe, sondern bei schrumpfender Bevölkerung auch in anderen Berufen.
Wer aber sollte nun tatsächlich studieren ? – Allein die Studienberechtigung lässt zu, wenn der Wunsch gegeben ist. Jedoch soziologisch und arbeitsmarktpolitisch den Eindruck zu vermitteln, nur ein Studium garantiere beste Berufe, muss als fragwürdig gelten
Dass gar mindestens 50 Prozent eines Jahrgangs an Hochschulen gehen sollten, verursacht Abbrecher, mehrfachen Studiengangwechsel, weil Studierfähigkeit nicht jedem gegeben ist. Enttäuschung, geknickte Biografie oder Depression sind die Folge.
Wenn auch in immer mehr Berufe nur mit wissenschaftlicher Erkenntnis gearbeitet werden kann, kann ein Studiums auch auch aus Selbstzweck und ohne direkt Verwertung angegangen werden.
Doch immer deutlicher wird, dass ‚Bildung‘ auf Ausbildung reduziert wurde, was bei Studikern zum Eindruck führt, Fachstudium und späterer Beruf müssten übereinstimmen.
Breit statt spezialisiert
Aus der Divergenz von studierter Disziplin und der politisch erwünschten Koppelung zum Beruf muss deutlich werden, dass je weniger spezialisiert das Studium ist, desto offener die Chancen in breit angelegte berufliche Einsätze sein können. Demnach darf nicht für Profilbildung in einzelne Fachrichtungen geworben, deren auch schon abenteuerlichen bezeichnete Abschluss-Titel in eine falsche Richtung führen.
Auch der „Arbeits-Markt“ (irgendwas mit Medien…) darf nicht dazu animieren, ein Studium deshalb aufzunehmen, weil mehr Akademiker gebraucht werden.
Eine Aussage, die falsch leiten kann. Auch wenn für einzelne Berufsfelder akut ein Bedarf festgestellt wird, ist es gewagt, verallgemeinernd zu prognostizieren.
Dafür gibt der Lehrerberuf ein schlechtes Beispiel, denn wer um Lehrkräfte wirbt, muss nach drei vier Jahren feststellen, es gibt mehr Bewerber als freie Stellen.
Eine von vielen Reaktion, die man im VWL- Studium schon als den berühmten Schweinezyklus kennen gelernt hat…und ohne Studium ist der einfach der wiederkehrende.
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