Sind Väter in Elternzeit tatsächlich gute Mütter??!!
Volker M. (38) wickelt, gibt Fläschchen und macht den Haushalt. Wer dies wie er mindestens zwei Monate praktiziert, kann für sich und den Ehepartner eine Verlängerung des Elterngeldes von zwölf auf 14 Monate auslösen.
Seit dies gesetzlich so verankert wurde, ist die Zahl der Väter gestiegen, die dieses Angebot nutzen. Der 38-jährige Volker M. ist einer von ihnen. Er hat sich gleich für sieben Monate eine Berufspause als Außendienstmonteur genommen, um sich ganz seiner Tochter Emie widmen zu können.
Für Volker M. und seine Frau war schnell klar, dass beide sich um den Nachwuchs kümmern werden. Emie ist jetzt eine halbes Jahr alt und bestimmt komplett den Tagesablauf für ihren Vater.
Als Außendienst- und Service-Monteur arbeitete er stets unter Zeitdruck, um die Einsatzpläne einzuhalten. Mit Emie ist alles anders. Geduld und Gemächlichkeit bestimmen den Tagesablauf für Volker M., woraus auch er Zeit gewinnt.
Wenn er seine Rolle schildert, dann hört sich das als besonderes Erlebnis an. Das Schönste an der Vaterzeit sei einfach, dass man Zeit gewinnt. Man(n) könne selbst am Vormittag einfach mal ins Bistro-Café gehen und auf Personen treffen, die sich wie er entschieden haben. Denn Kinder bieten weit bessere Inhalte für eine spontane Kommunikation, als man dies schon von Hundebesitzern weiß.
Und so gehen Väter mit Babys auch anders um als deren Mütter. Volker M. Metzger sieht das fast wie eine sportliche Disziplin: während Männer als Väter gerne das tun, was ihnen und auch dem Kind Spaß macht, überlegen Mütter, ob sie auch alles richtig machen.
Als Mann steht er schon mal im Mittelpunkt, wenn er mit Emie auftaucht. Mit ihr wird er gar eitel, wenn beide die Aufmerksamkeit anderer auslösen. Kein Grund mehr anzunehmen – wie anfangs -, dass für einen Mann zu wenig zu tun sei. Ausser dass alles nerve…wegen Windel über Windel und nochmals ’ne Windel!
Anders wird ein Schuh draus: Alle Wochentage bieten eine besondere Abwechslung, kein Tag ist gleich – ’ne Tochter bietet mehr als nur den Wunsch nach Voll-Versorgung! Von wegen Langeweile und Routine.
Keiner wird vernachlässigt!
Wer also die Elternzeit ernst nimmt, der hat sich um alles im Haushalt zu kümmern: waschen, bügeln, einkaufen, putzen, Staub saugen, kochen. Und wenn Mutti nach Hause kommt, ist die Mahlzeit für alle gerichtet. Kein Grund, irgend jemanden zu vernachlässigen.
Wenn es gleichzeitig für die Pause im Beruf und am Arbeitsplatz keine Probleme gibt, darf die väterliche Elternzeit gar als Luxus gelten und zwar für beide Eltern.
Sieben Monate zu Hause bleiben zu können und diese Zeit bei finanzieller Absicherung sorgenfrei zu erfahren, ist ein Geschenk für Emie und durch Emie.
Vielleicht ist das sogar eine besondere Gunst im Leben, an der der Staat mitwirkt. Mag sein, dass mancher dies anders sieht, aber es kann auch ein Geschenk sein, um das andere zu bedauern sind, wenn sie dieses nicht annehmen…
Mustermann meint
…wer heute 60 ist, der kann sich nicht wegen einst fehlender Elternzeit bedauern oder bedauern lassen.
Schon gar nicht im Beruf des Lehrers. Denn die sind meist schon mittags zuhause…
Doch früher gab es eben keine Elternzeit und auch kein Elterngeld.
Da hat halt derjenige gearbeitet, der die meiste Kohle verdiente.
Und das war eben, und ist es oft auch heute noch, der Mann. Zu beklagen (?) wäre, dass die 68-er oft nur ein Kind haben.
Aber das lässt sich mit 60 auch kaum noch bedauern