… o d e r wie wär’s mit Work-Life-Balance?
Ach, was muss man doch von bösen Chefs so manchmal lesen…– Wilhelm Busch war sicher keiner, der sich seiner Arbeit wegen Stress bereiten ließ. Doch heute gehört eine Balance zwischen Arbeit und Privat zu den großen individuellen Schwierigkeiten im gesamten Sozialleben. Beweis dafür sind durch Stress erkrankte Arbeitnehmer, von denen einige sich bereits dopen (siehe an andere Stelle im Blog).
Von Soziologen wird bereits unterstellt, dass Scheidungs- und Geburtenraten abnehmen, weil durch die Komplexität im Berufsleben ein ganz deutliches Problem auftritt: fürs Privatleben, für Familie, Freunde und Freizeit bleibt immer weniger Zeit. Geraten das seelische und körperliche Gleichgewicht aus den Fugen, wird meist das Burn-out-Syndrom benannt, werden Beschwerden durch Tinnitus kaum behandelbar, wen nicht nur beim Manager Dauerstress nicht abgebaut werden kann.
Liebenswerter Zeitverschwender
Plakativ gelten Fische-Geborene als liebenswerte Zeitverschwender, die auch ihre Arbeitszeit nicht ständig effizient umsetzen: Schwaches Zeitmanagement, Termin-Schlamperei, keine Koordination mit Zielführung.
Für eine optimierte Work-Life-Balance ist nun aber individuelles Management besonders wichtig. Wo aber sind die Firmen und ihre Management, die durch besondere Maßnahmen auch Arbeitskraft und Gesundheit schonen? ZU verhindern ist, dass „dienende“ Mitarbeiter zu wenig Rücksicht mehr auf sich selbst nehmen.
Was aber ist zu halten von einer Empfehlung, die für eine Work-Life-Balance
auf eine A- und eine B-Liste setzt?
A beantwortet: Was ist im Privatleben wichtig? Anerkennung, Status in der Gesellschaft, Partnerschaft, soziales Engagement….
Liste B möge Ziele markieren, die erreicht sein wollen: verlässlich in der Partnerschaft, Leitbild zu sein für Kinder, Weiterbildung, viel von der Welt zu erfahren…
Wer aber kann eigene Ziele auch selbst kontrollieren, ob diese machbar und real sind. Welcher Wert gehört zu welchem Ziel? – Wer glaubt an Balance allein dadurch, dass ein Wert ein Ziel hat oder ein Ziel einen dazu gehörigen Wert?
Steht die Karriere vor dem Privatleben, liegt ein legeres, locker zu genießendes Privatleben noch weit entfernt.
Und dann sind da noch die „Zeitfresser oder auch die Zeitdiebe“, die aus der Welt zu schaffen sind. Wer Aufgaben nicht in Kategorie A = „sehr wichtig, sehr eilig“ bis hin zu D = „nicht wichtig, nicht eilig“ einstuft und keinen Zeitplan parat hat, darf sich nicht wundern, wenn A-Aufgaben plötzlich in hektischen Zeiten auftauchen…
Zählt man Stressfaktoren auf dann sind dies Telefon, email, Anfragen von Kollegen, gestörtes Betriebsklima, Zeitdruck, aber auch Kunden.
Wer gern mehr Zeit für sich hätte, muss schon seinen Arbeitsvertrag ändern, was von den Chefs verstanden wird, die darin die Motivation für die nahe Zukunft sehen.
Schon gibt es Unternehmen, die die Ansprüche an die Work-Life-Balance in ihr Leitbild aufgenommen haben. Doch Work-Life-Balance beruflich umzusetzen, erfordert auch die Arbeitsorganisation zu ändern.
Nicht wie Pfarrer Nolte…
…denn der macht‘ es wie er’s wollte. Viel eher sind Mitarbeiter danach zu frage, wie Wünsche und Vorstellungen zum Anforderungsprofil passen. ZU überlegen sind Teilzeit- und das Gleitzeit-Modell; Telearbeit von zu Hause; Arbeitszeit-Konten; Job-Sharing; „Sabbatical“ oder „Sabbatjahr“ als eine bis zu zwölf Monaten dauernde Auszeit. Und auch die Betreuung von Mitarbeiter-Kindern ist zu bedenken über Betriebskindergärten oder Elterninitiativen. Nicht zu vergessen gesponserte Besuche im Fitnessstudios oder gar mobile Massage am Arbeitsplatz… Und noch was: Gehen Sie als Chef mit Leitbild-Funktion voran…für eine lange, lohnenswerte, gemeinsame Zeit.
S c h a d e ! – Jetzt haben wir tatsächlich die Finanzkrise, die Konjunktur, die schwache Inlandsnachfrage und den materiellen Egoismus vergessen…
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