Im Zeitalter von 8×4, AXE und einem Markt mit der Vielfalt unzähliger Deo-Roller kann die Aussage, den oder jene kann ich nicht riechen, eigentlich nur noch kollegial oder sozial-psychologisch ausgelegt werden. Jemanden gut riechen zu können, könnte dagegen glatt für eine Liebeserklärung gehalten werden. Haben Forscher doch festgestellt, dass Liebe nicht nur durch den Magen, sondern auch durch die Nase geht.
Im allgemeinen wird der sechste Sinn bei der Partnerwahl eher unterschätzt, ist man oder frau doch eher davon ausgegangen, dass die körperliche Erscheinung, die Kleidung, der Humor, der erste Blick oder der Charakter die Anziehungskraft der Individuen bestimme. Doch eines wurde meist missachtet: die Nase oder besser der Geruchssinn, der im Sexual- und Liebesleben eine herausragende Rolle spielt.
Das Riechorgan, wie es im Roman Das Parfüm in epischer Breite beschrieben wird, sollte jedoch nur ein Kriterium für die Wahl des Lebenspartners, des Freundes, des Sexualpartners sein. Auch wenn der Geruch des Gegenüber schon mal möglich macht, die „Guten“ von den „Schlechten“ zu trennen.
Schweizer mit besonderer Nase …?
In Bern, der schweizerischen Stadt der vermeintlichen Langsamkeit, hat wohl ein Experiment mit 49 junge Frauen ein überraschendes Ergebnis erbracht. Sie mussten jeweils an sechs Hemden riechen, die zwei Nächte lang von jungen Männern getragen wurden. Um den Männerduft pur riechen zu können, war den Probanden Deo, Rasierwasser oder Parfüm versagt.
Die Frauen waren schließlich dran, den „unkontrollierten“ und wohl deswegen auch „ungezähmten“ Männergeruch auf dessen Wirkung zu beschreiben.
Sie nutzten die Frage-Kriterien: Welcher Körperduft war zu intensiv? Welcher war angenehm, welcher sogar aufregend? – Doch die Ergebnisse waren nicht zwingend romantisch.
Für den Laien eher schleierhaft, doch für die Wissenschaft klar: die Empfindungen bei den Riecherinnen hingen von den sogenannten MHC-Genen im Erbgut der Probandinnen und den Genen derer ab, die die Hemden getragen hatten.
Warum auch immer, die benannten Gene spielen im Immunsystem eine wesentliche Rolle. Und auch im Tierreich sind sie entscheidend für die Partnerwahl, was Versuchsreihen mit Mäusen längst bewiesen haben: Mäuseweibchen schnuppern lange am Männchen herum, bevor sie ihren Partner erwählen. Weicht sein MHC-Muster stark von dem des Weibchens ab, hat der Mäuserich wohl gute Chancen, sich fortzupflanzen.
Individuelle MHC-Profile
In diesem Sinne vermutet nun die Wissenschaft, dass individuelle MHC-Profile darüber entscheiden, wie gesund, respektive wie anfällig ein Männchen ist, was darüber bestimmt, ob das Gen-Muster einen starken und gesunden Partner ausmacht. Der die Art gefährdende Inzest, kann möglicherweise vom Weibchen reduziert werden, wenn das ähnliche MHC-Gen als Gradmesser der Verwandtschaft errochen und vermieden wird.
Die Berner Forscher wollen in der Folge festgestellt haben, dass Frauen, die nicht mit der Pille verhüten, männlichen Duft immer dann als angenehm bewerteten, wenn ihr MHC-Muster wesentlich von dem der Männer abweicht. Umgekehrt bei Frauen, die die Pille nehmen: Gerüche von Männern mit ähnlichen MHC-Versionen galten als attraktiv.
War die Mehrzahl der Frauen bislang davon angetan, dass Männer Deo und Parfum benutzten, stellt sich denen die Frage, ob das klug ist oder eben war…?
Denn der künstliche Duft bringt weibliche Sinnesorgane ziemlich durcheinander, was dazu führt, dass eine subjektiv-objektive Partnerwahl – nach MHC-Muster – gar falsch ausfällt.
Was nun bei Single-Weib mit Schnupfen oder wenn man(n) den Kollegen seines intensiven, weil bakteriell ausgelösten Körpergeruchs tatsächlich schon auf Meter riecht…?
Sie kann ihn nicht riechen und den Kollegen nimmt sein intensiver Körpergeruch manchmal gar den Atem… Im einen Fall könnte ein Nasenspray helfen, im anderen nur der Tipp an den eventuellen Traummann:
Als Hautflora bezeichnet man die Gesamtheit der auf der Haut siedelnden Mikroorganismen, die sich auf verschiedenen Hautpartien aufhalten, vermehren und mit dem eigentlich geruchsfreien Schweiß in Reaktion begeben. Dabei kann es zu bakteriellem Befall kommen, der dann erst Körpergeruch auslöst. Seife hilft da kaum noch, auch nicht bei der Kleidung. Ein Ur-Alt-Rezept eines ehemaligen Dermatologen:
einmal wöchentlich oder bei Bedarf tupfen und zwar mit :
Hexachlorophenum 2,0
Acid. Salicyl. Pulv.Subt. 12,0
Glycerinum 32,0
Alcohol Isoprop. 70 % ad 400,0
Zum äußeren Gebrauch! Na dann….Bonne Chance!
Marion meint
Hautflora? Cool 😉
Merkwuerden meint
Ich hab’s versucht… Klasse!
Ein Ur-Alt-Rezept eines ehemaligen Dermatologen:
einmal wöchentlich oder bei Bedarf tupfen und zwar mit :
Hexachlorophenum 2,0
Acid. Salicyl. Pulv.Subt. 12,0
Glycerinum 32,0
Alcohol Isoprop. 70 % ad 400,0