Auf Enkel darf (nicht mehr) gewartet werden!
Zugegeben, Mitte der 70er im vergangenen Jahrhundert waren die „jungen Wilden“, die vermeintlichen und verkappten 68-er – viele aus der Provinz -, trotz ihrer oft akademischen Laufbahn nicht die eigentlichen Söhne und Töchter ihrer Eltern.
Wer im Wirtschafswunder groß geworden war und damals noch mindestens ein Geschwister hatte, der macht es deswegen den Eltern nicht gleich nach. Da stand zuvorderst der Wunsch, einmal besser wohnen zu wollen als bei der Baugenossenschaft oder in der Jugend-Mansarde des Gagfah-Blocks.
Nur eine Tochter oder auch den einen Sohn wollte man mit ins bessere Leben nehmen; das Zweitauto stand oft im Vordergrund und die Urlaube wurden im Jahreslauf etabliert.
Mutter war in vielen Fällen halbtags oder mit halbem Deputat beschäftigt, falls mindestens eine Oma mitmachte, und im Bekannten- und Freundeskreis der früheren Mitschüler bis Klasse 13 bei zwei Kurzschuljahren gab ’s eigentlich „nur Lehrers“.
Die Welt war und blieb eigentlich in Ordnung; die meisten Familien, die in den 70er geschlossen wurden, blieben intakt. Jetzt warten einige auf die Enkel, die ihnen vorenthalten werden.
Denn heute gilt was ganz anderes. Als statistisch und amtlich gilt: Akademikerinnen in Deutschland haben mit Kindern nun gar wenig nur zu tun. Von 100 Frauen mit Diplom zwischen vierzig und fünfzig haben 28 keine Kinder; in den alten Bundesländern sind es sogar 31.
Weiter unten in der „sozialen Klassifizierung“ sieht es anders aus: Frauen, auch ohne Berufsausbildung, gebären mehr Kinder als gleichaltrige Gebärfähige mit Abi, Ausbildung oder Diplom.
Das nun mag für Familienpolitiker als gar nicht so neue Erkenntnis der Statistiker als interessant gelten, für die Bildungspolitik stellt die Tatsache eine explosive Mischung dar, die sich irgendwann mit unbekannter Wirkung entladen wird…
Da wird nämlich auch zum Faktum, dass die Vermischung der Kinder in Sachen Herkunft und Bildung sich immer weiter verschlechtert. Ist doch der ungünstige, respektive günstigere Zusammenhang zwischen sozialem Status im Elternhaus und dem Schulerfolg der Kinder ausreichend bekannt und in Deutschland besonders ausgeprägt.
Ist die Mutter denn gebildet?!
Und auch die Soziologen wissen, dass der Bildungsstand der Mutter die Entwicklung von Tochter oder Sohn stärker beeinflusst als der des Vaters, weil diese weniger Zeit mit ihnen verbringen.
Sind folglich Frauen mit bester Ausbildung zunehmend gegen eine Familie eingestellt und wird diese Gruppe größer, muss künftig in den Schulen mit mehr Kindern zu rechen sein, deren Bildungsvoraussetzungen schlechter sind und die während ihrer Schulzeit häuslich eher nicht gefördert werden können. Dieses Szenario wird dadurch verschärft werden, dass die Zahl der Kinder von schwächer gebildeten Migrantinnen höher ist als der anderer Familien..
Fazit: Wer an das Selbstverständliche geglaubt hat und daran, dass die jeweils jüngere Generation besser ausgebildet sei als die vorhergehende, der wird irren. Wird nicht in aller Deutlichkeit in Kindergärten und Schulen investiert, dreht die Spirale nach unten . Was folgt ist Standortnachteil für die deutsche Wirtschaft.
Gegen zu steuern ginge, wenn es gelänge, auch gebildete Frauen von einer Mehrfach-Mutterschaft zu überzeugen.
Dafür reicht es nicht, mehr Kita-Plätze einzurichten; es müssen auch die Arbeitgeber „endlich schnallen“, dass Müttern – und Vätern – mehr Alternativen aufzuzeigen sind, Kind und Karriere zu vereinbaren.
Dann nichts wie ran…die biologische Uhr tickt! Bei der Frau eher als beim Mann.
Schreibe einen Kommentar