… aber was für welche…??!! Folge I
Die meisten werden es unter vier Augen zugeben: Chefs sind meist nicht sonderlich gut gelitten. Nun erleichtert es vor allem die berufliche Situation, wenn man weiß, wen man neben sich, über sich und vor sich hat. Soziale und situative Kompetenz kann günstig umgesetzt werden, um zu ereichen, was man will oder auch was man nicht will. Wer weiß, „wie Chefs ticken“, versetzt sich in die Lage, Konflikte zu entschärfen oder diese zu vermeiden. Kennt und erkennt man als Chef die von Chefs praktizierten Verhaltensmuster selbst, kann man Missverständnisse beseitigen und jenes Verhalten ändern, mit dem man gar nicht der Typ Chef sein will oder für den man gehalten wird.
Wo nun kann man Chefs am besten erkennen? Natürlich im Beruf! Dort wo Person und Persönlichkeit durch die Ausstattung im Büro, mit der Kleidung und dem Verhalten zu erkennen sind.
Zählt man auf die ‚psychoanalytischen Persönlichkeits- und Charakterlehre‘, dann ist kein Individuum nur einer Kategorie zuzuordnen. Wer klug hinschaut, kann jene Akzente erkennen, die das Chef-Verhalten bestimmen. Wer situative Intelligenz beweist, der kann darauf reagieren.
Ei, was ist er gut! – Der Narziss
Wer Urkunden, Pokale, Auszeichnungen oder Fotos von sich mit wichtigen Personen zu Schau stellt, wer stets wirkt, wie frisch rasiert, wer Äußerlichkeiten zur persönlichen Note erklärt, wer sich gern reden hört – am liebsten über sich – s er und am liebsten über sich – dann liegt die Selbstverliebtheit eines Narziss zugrunde. Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten.
Die Kritikfähigkeit bleibt auf der Strecke, Schuld zuzuweisen gilt als Taktik, die eigene Person ist unfehlbar.
Wer dagegen mit zuviel an eigener Kompetenz aufwartet, wer gar überlegen ist oder wer den Eindruck erweckt, dass er bloßstellt, der wird es mit seiner Karriere beim bisherigen Chef schwer haben..
Da geziemt es sich in Gegenwart des Chefs, eher diesem hohe Bewunderung, zu vermitteln, sogar in Haltung und mit wohl gesetztem Duktus. Ohne sich anzubiedern versteht sich. Und Ideen, Ideen kommen immer nur vom Chef!
Und Probleme, die löst zweifelsfrei er, auch wenn sie ihm eigentlich zu schwer sind.
Mit Kritik sollte man warten, bis der Chef auf Höhe 100 ist; dann ist die beste Zeit hieb- und stichfest die Sachlage vorzutragen ohne das Chef-Ego zu verletzen.
Zwanghaft, ohne anders zu können
Oft haben Chefs studiert, das muss nicht so gewesen sein, das kann! In der Folge bleiben manche Chefs spartanisch und minimalistisch wie schon mal ein Streber in dessen Studentenbude: nüchtern und karg, dafür sauber und aufgeräumt.
Was drin steht im Chef-Büro bleibt unverrückbar an stets derselben Stelle? Bücher und Ordner, Bleistifte, Lineal und das Bild von der Familie auf Linie!
Dazu die Kleidung mehr als korrekt, scharf gebügelt und gestärkt und insgesamt traditionell bis konservativ. Da kann es schon mal zu Irritationen kommen, wenn Mitarbeiter in ihrem „Dress-Code“ etwas lockerer gepolt sind.
Zwanghaft kann auch des Chefs Pünktlichkeit sein, woraus er erwartet, dass dies auch die Mitarbeitern praktizieren. Führt er dann noch mit seinem „management by objectives“, dann gibt es keine Ausnahme ohne Regel und umgekehrt.
Dann aber Achtung! Dieser Chef zählt zu den Zwanghaften: Disziplin, Kontroll-Manie, gleicher Ablauf bei ewig gleichen Vorgängen. Um Gottes Willen keine Abweichung vom Protokoll, das wäre ’sacro sanct‘. Doch auch wenn das Arbeitsklima darunter leidet und Kreativität verpufft : Problem zu lösen ist bei Chef-Präsenz unerwünscht.
Wer die Macken des Chefs kennt und sich ihnen anpasst, wer Verhaltensweisen vermeidet, die irritieren, wer die Zeit nutzt und mit der Kleidung nicht auffällt, der wird das Gefühl vermitteln: Meinem Chef biete ich keine unangenehmen Überraschungen. Situationen bleiben für ihn immer berechenbar.
Bleiben Gespräche informativ, ohne zum spontanen Brainstorming zu werden, auch wenn es der Sache gut täte, lassen sich Ideen auch dann vermitteln, wenn die Chef-Art in ihrem Wesen eher einer Eigenart entspricht (Fortsetzung folgt).
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