So mancher „Streithammel“ merkt nicht, wann Schluss ist. Eine Feststellung, die auch in der Familie getroffen werden kann, wenn der Disput zwischen Alt und Jung dem unerwünschten Höhepunkt entgegen geht. Wenn ‚Emotionen kein Luxus sind, sondern komplexes Hilfsmittel im Alltag‘, dann kann die noch wenig beschriebene ’situative Kompetenz‘ dann auch noch ihren Beitrag leisten.
Für Neurologen ist längst einleuchtend, dass Emotionen etwas Besonderes und auch fürs ‚Überleben‘ notwendig sind. Im Berufs- und Arbeitsleben gelten Emotionen zwar noch eher als unangebracht, doch macht sich die Erkenntnis breit, dass es ohne Gefühle nicht immer geht.
Für Entscheidungen, bei Verhandlungen oder in kommunikativ gefassten Konfliktsituationen bestimmen folglich nicht mehr nur Ratio, Logik und Verstand das individuelle Verhalten.
Ist vor 15 Jahren durch Daniel Goleman publik geworden, dass die Fähigkeit, zu verstehen, zu abstrahieren, Probleme zu lösen und vernünftig zu handeln nicht nur durch das Denken, sondern auch durch Emotionen gesteuert wird, blieb die Frage unklar, wie das alles geschieht.
Im Zeitalter der „post-fordistischen Arbeits und Berufswelt“ kann es sich nämlich keiner leisten, emotional als Trottel (Goleman) zu gelten. Das führte dazu, dass bisherige Qualifikationen um die emotionale und der situative Intelligenz zu ergänzen sind, egal, wie noch darüber diskutiert wird.
Wer, was, wie? Emotionale Intelligenz
Individuelles Verhalten wird meist unbewusst und dennoch stark von Emotionen bestimmt. Gefühle bestimmen damit, wie möglichst angemessen zu handeln ist.
Wer dabei für sich, seine Umgebung und aus der Situation heraus nützlich, wohlwollend und gekonnt handelt, der dar als emotional intelligent gelten.
Unterstellt man, dass emotionale Intelligenz eine (erlernbare) Fähigkeit ist, dann kann diese Fähigkeit das Denken unterstützen. Mit Gefühlen zu sich selbst, in der Wahrnehmung anderer sollte es dabei nützlich sein, zu verstehen und sinnvoll handeln. Sind Verstand und Gefühl des Individuums „kompatibel“, dann geben Emotionen die Denkrichtung an und sorgen dafür, Entscheidungen zu vereinfachen: eine oder mehrere Optionen werden ausgeschlossen und andere betont.
Nur fünf Komponenten…?!
Die Bausteine für emotionale Intelligenz sind nach Goleman als erstes
die Selbstwahrnehmung. Das ist der Mensch, wie er seine Stimmungen, seine Gefühle und Bedürfnisse versteht und akzeptiert. Die eigene Persönlichkeit zu kennen, beweist sich auch durch die Kompetenz, ob eigenes Handelns auf andere objektiv eingeschätzt werden kann.
Die Selbstregulierung gilt an Nummer zwei als das planvolle Handeln an Abhängigkeit von Zeit und Möglichkeiten. Wer Gefühle und Bedürfnisse nach Situation angemessen handhabt und konkreten Zielvorgabe unterordnet, ist auch situativ kompetent.
Als Empathie gilt die Fähigkeit die Gefühlswelt anderer wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren. Dabei sind auch non-verbale Äußerung beim Gegenüber zu erkennen, Bedürfnisse zu befriedigen und Konfliktpotential früh zu erkennen, zu mildern oder abzubauen.
Klar definiert ist die Motivation – die Fähigkeit, sich selbst und andere für konkrete Aufgaben zu begeistern.
Und schließlich schafft es die soziale Kompetenz Kontakte zu knüpfen und tragfähige Strukturen aufzubauen. Dies nun erfordert ein Netzwerk und ein Management guter Beziehungen und deren Pflege.
Emotion in Beruf und Arbeit
Ob Stelleninhaber, Vorgesetzter oder Leitbild anderer Art – die Kompetenz zum Management der eigenen Persönlichkeit wird in moderne Zeiten stark gefordert. Ständig wechselnde Aufgaben und Inhalte verlangen vom Einzelnen viel an sozialen Kompetenzen.
Im sozialen Alltags-Geflecht nach Situation rational bei guter Emotion zu handeln heißt dann auch Individualität zu zeigen und kreative Impulse zu setzen.
Global denken und vor Ort handeln, heißt auch, sich offen für Kulturen, Philosophien und Erwartungen zu zeigen, was dann auch Einfühlung und Konfliktfähigkeit erfordert.
Fazit: Emotional intelligente Mitarbeiter zeichnen sich aus durch hohes und stabiles Selbstbewusstsein, Belastbarkeit, Eigenverantwortung und Bewusstsein für das Ziel zugunsten aller Interessen.
Ema Pferdespiele meint
Emotionale Intelligenz zeichnet sich auch durch Selbstmotivation aus. Ebenso ist ein politisches Bewusstsein notwendig. Daneben gibt es die Begriffe Praktische Intelligenz und Ästhetische Intelligenz.