Wer Sonnentag heißt und am Bodensee lebt und arbeitet und das auch noch als Urlaubsforscherin, der muss es eigentlich gut haben, sollte man meinen. Denkste! Frau Professor Doktor Sabine Sonnentag weiß als Arbeits- und Organisationspsychologin nämlich offensichtlich noch zu wenig oder eben noch gar nicht, welche Formel für den kurzen Urlaub gilt, damit dieser zur Erholung wird oder eben eine ist…
Eins nun gilt als sicher, so nachzulesen unter Wissenschaft in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung „zwischen den Jahren“, also der Ausgabe vom 27. Dezember 2009: „Wer sich kaum erholt, verkürzt seine Lebenserwartung, aber er verliert auch an Leistungsfähigkeit und Kreativität“.
Und weil keiner wisse, wie es wirtschaftlich weitergehe und viele Angst um den Job haben – die Lehrer sind fein raus, liegen abseits und sind thematisch wohl uninteressant -, und weil die Krise sich verschärft hat, gilt eine Forschungsfrage beim Sonnentag-Forschungsprojekt als wichtig: „Was bringt ein Kurzurlaub?“
Der Leser der FASZ kann sich also nach der Sonntagslektüre auch der Sonnentag-Darstellung auf deren Web-Site der Uni Konstanz widmen:
Urlaub gehört für viele Menschen zu den „Highlights“ des Jahres. Aber nicht alle haben die Möglichkeit, mehrere Wochen am Stück zu verreisen. Ein Kurzurlaub ist oft eine Alternative. Es ist jedoch noch recht wenig darüber bekannt, ob man sich wirklich gut in einem Kurzurlaub erholen kann.
An einem Forschungsprojekt an der Universität Konstanz untersuchen wir deshalb, wie gut sich Menschen in einem Kurzurlaub erholen können. Darüber hinaus soll herausgefunden werden, was einen erholsamen Kurzurlaub ausmacht. Mit unserer Untersuchung wenden wir uns an berufstätige Menschen, die einen Kurzurlaub planen. Unter einem Kurzurlaub verstehen wir einen Urlaub, der mindestens vier Tage und höchstens eine Woche dauert. Sie können auch an der Untersuchung teilnehmen, wenn Sie Ihren Kurzurlaub erst für den Herbst geplant haben.
Interessiert? Dann ’ne E-Mail an kurzurlaub@uni-konstanz.de. Von dort kommen dann wohl die Fragebögen, die entweder übers Internet oder auch auf Papier beantwortet werden können.
Als erstes gilt als wichtig, einen Fragebogen zwei Wochen vor dem geplanten Kurzurlaub auszufüllen. Und damit das Ganze noch ein wenig spannender und reizvoller wird, nehmen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die alle Fragebogen ausfüllen und zurücksenden, an einer Verlosung von Buchgutscheinen teil.
Und damit auch ein feed-back die Sache abrundet, erhalten die Teilnehmer eine ausführliche Darstellung über die Ergebnisse der Untersuchung
(alle Infos unter http://www.uni-konstanz.de/sektionen/abopsych/data/projektbeschreibung_kurzurlaub.pdf.
Peter Pips hat dann schon mal mitgemacht und folgende Lyrik eingesandt:
Im Auto auf der Hinfahrt schwitzen,
langweilig an Promenaden sitzen,
im Urlaub fremde Kissen drücken,
am Strand rumschlagen nach den Mücken
mit 1000 Touristen Spaghetti essen
und sich nach Bräunungsgraden messen,
im Sand rumdösen, Softeis schlotzen,
nach heißen Girls im Tanga glotzen,
Tatoos zu zählen,
vorne, hinten oder mitten
auf großen oder kleinen Titten,
mit Campern sich um Plätze schlagen,
in hohen Wellen ’s Surfen wagen,
mit Sonnenbrand herum zu rennen,
in heißen Nächten kaum noch pennen,
teure Touristenpreise zahlen,
See-Igel noch als Qual ertragen,
den Teuro zahlen noch auf Pump,
vielleicht beklaut dich noch ein Lump,
am Strand rumfilmen, digital
ist noch dazu ‘ne andre Qual.
Dies zu erdulden, spar’ ich mir.
Ich bleibe hier!
(aus www.gereimtheiten.de)
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