„Herr Lehrer, ich weiß was! Im Sch…haus brennt Licht; ich hab’s ausg’macht!“ – Diese Zote, vielleicht gar aus Schülermund über ungeliebte Streber, macht eigentlich ein Problem deutlich: Darf mit Strom noch immer großzügig umgegangen werden…?
Schon seit 1998 gibt es die Vision einer Gesellschaft, in der jeder Erdbewohner mit 2000 Watt auskommt. Seither hat sich das Umweltbewusstsein in der westlichen Welt deutlich gebessert; die Technik ist effizienter geworden, dem individuellen und dem häuslichen Lebensstil mit Nachhaltigkeit steht nur wenig entgegen.
Auf ein ehemals optimistisches energiepolitisches Modell, das eine wachsende Erdbevölkerung mit Energie versorgen und gleichzeitig die Umwelt schonen könnte, stellt eine aktuelle Studie fest, das man doch weit davon entfernt ist.
Eeffiziente Technologien und Prozesse sollten in den Industrieländern den Energieverbrauch auf 2000 Watt pro Kopf reduzieren. Frei werdende Ressourcen sollten helfen, Armut und Hunger weltweit zu bekämpfen, ohne den Lebensstandards für die westlichen Länder zu mindern.
Wofür sich Basel und Zürich als Pilot-Regionen einer 2000-Watt-Gesellschaft entschieden, verbunden mit weniger Treibhausgasen hat jedoch das Nachhaltigkeitsziel längst nicht erreicht.
Mit Umfrage und Lebenszyklus-Analysen zu Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsumgütern. lässt sich zwar ein individueller Energieverbrauch ableiten, doch sind für die Schweiz die Ergebnisse ernüchternd.
Von 3369 befragten Haushalten erfüllte kein einziger die Bedingungen der 2000-Watt-Gesellschaft vollständig. Auch die ökonomische These, der Umwelteinfluss nehme mit steigendem Einkommen zunächst zu, dann aber wieder ab, bestätigte sich nicht.
Denn Energieverbrauch, Emissionen und Umweltbelastung steigen linear mit dem Einkommen, doch bei höherem Einkommen nimmt dies nicht auch wieder ab…
So waren es im schweizer MOdell im Durchschnitt 4200 Watt, weit entfernt von jenen zwei Prozent der Befragten unter der 2000-Watt-Schwelle. Da helfen auch einzelne sparsame Haushalte in allen Einkommenskategorien nicht. Den ein Viertel der Energie wird als Elektrizität verbraucht; ein großer Teil über Heizung und Mobilität. Und eben hier sehen Forscher viel Potenzial.
Die Gesellschaft in eine nachhaltige 2000-Watt-Gesellschaft zu wandeln, halten die Forscher für möglich, jedoch nur noch mit „größtmöglicher Anstrengung“. Und dazu zählt markanter technischer Fortschritt und einen Wandel im Lebensstil.
Nachhaltigkeit verlangt intelligente Stadtplanung bei reduziertem Reisebedarf und politische Massnahmen, die umweltfreundliches Verhalten fördern.
Fazit: Ein nachhaltiger Lebensstil zeichnet sich durch Genügsamkeit aus, ohne Lebensqualität aufzugeben, aber doch auf Extravaganzen zu verzichten: kleiner der beheizte Wohnraum, beschränkte Mobilität und übermäßigem Konsum von Gütern und Dienstleistungen vermeiden.
Morgen geht’s los! Man ist gespannt, wer mitgeht…???
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