Alfred Biolek oder Brad Pitt, Jörg Pilawa oder Dieter Bohlen, Elton oder Stefan Raab: welches Schweinderl hätten’s denn gern? Oder wollten Sie selbst mal wieder ’ne Sau durchs Dorf treiben? Oder haben Sie als Mann über 45 die ersten depressiven Verstimmungen, ohne die Ursachen zu kennen…??
Männer haben jede Menge Probleme, doch meist gibt es nicht immer auch die passenden Lösungen. Da ist ja die fast schmerzliche Rasur im Bad noch das geringste Übel. Gerade mal frisch rasiert, fängt – je nach Bartwuchs – auch schon der Juckreiz an. Ja, klar doch, weil fast all die Männer schon tot sind, die sich noch haben zeigen lassen, wie sich einst der Großväter rasierte.
Schön einschäumen, das Rasiermesser entfaltet, am Lederriemen die leichten Fisuren abgezogen und mit feiner Hand und nicht gegen den Strich geschabt. Nicht immer ganz unblutig aber ansonsten tadellos. Und auf keinen Fall elektrisch; das gab ’s noch gar nicht.
Und heute! Heut‘ sind es Hautreizungen, für die der Mann Hilfe braucht. Und warum ein Potenzproblem entsteht, weiß er auch nicht. Wenn er dann noch schnarcht und ihm täglich Haare ausfallen, dann nagt das oft am bereits instabilen Ego. Ob das nun der Anfang vom Ende ist und der Beginn der Midlife Crisis, aus der viele Männer erstmal keinen Ausweg finden?
Bei fliegenden Hitzen ein neues Hobby…?
Wen sich der Mann über 45 dann noch die Fragen stellt: Welchen Sinn hat mein Leben, habe ich überhaupt noch genug Zeit um das zu tun, was ich wirklich will, dann steckt er mitten drin in einer Midlifecrisis.
Die Folge: er fühlt sich gereizt, ist unzufrieden und hat Angst vor der Zukunft. Die vitalere und vielleicht gar härtere Art aus der Spezies Mann hat derweil schon Neues ausprobiert: ein Motorrad, die Platzreife beim Golf oder aber ein Down-Hill-Mountain-Bike, das die Partnerin längst hat.
Um aus der Krise herauszukommen, ist es wichtig, sich neu zu orientieren und den Blick auf die absehbare Zukunft mit der Partnerin, dem Freund oder gar dem Therapeuten zu besprechen.
Was! Der Mann hat einen Beckenboden…?
Wenn bereits vor einem Prostata-Leiden und ohne die finale, schmerzvolle Uro-OP die Potenz in Gefahr gerät, dann ist dies für einige ganz normal, weil nur zwei von drei Männern können, wie sie glauben, dass sie können müssten.
Doch übers Problem will keiner sprechen, nicht mit der Partnerin und höchstens mit dem Apotheker. Was kommt: die Potenzpille.
Ginge er zum Urologen, dann wüsste dieser: Mit speziellen Übungen für den Beckenboden kann man seine Potenz trainieren. Das wissen dafür all diejenigen, die wegen ihrer Prostata-Erkrankung schon mal in der Reha waren. Die jedoch können trotz Fahrstuhl-Training nicht mehr in allen Fällen ihren Mann stehen. Einem von zwei jüngeren Gesunden gelingt es dagegen schon mal wieder nach sechs Monaten.
Hau den Lukas…!!??
Wer das Gefühl hat, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, um zu tun, was er wirklich will, der weiß oft auch nicht, was er überhaupt will. Und so will man Bilanz machen, ohne die Soll-Vermögenswerte und die Haben-Schuldwerte aus seinem bisherigen Leben zu kennen.
Ob da dann ein Coach hilft…?
Sind Wechseljahre der Frau stark hormonell bedingt, sind die dann auch beim Mann nicht ausschließlich psychisch. Da fällt die Hormon-Bilanz auseinander, das Testosteron sinkt, Potenz , Libido und Leistung lassen nach, und dann auch noch die Glatze und das Gefühl, alt zu werden.
Da wird die Andropause schnell zur existenziellen Krise mit oft unerfreulichen Konsequenzen für die Familie: die Partnerschaft steht unter der Zerreißprobe, oft folgt gar die Trennung, weil die nächsten 30 Jahre einer anderen Vorstellung gehören…Alles andere wäre Horror! Oder doch nicht?
Trotzdem die wichtigsten Lebensziele erreicht sind, werden Männer von Zweifeln geplagt, weil sie glauben und fühlen, dass die besten Jahre vorbei sein könnten…
Rein also ins Fitnessstudio und raus aus dem Alltag und mit den Zwängen abrechnen. Etwas für den Körper tun, um sich dem Alter entgegen zu stellen: Mens sana in corpore sano.
Das neue Körpergefühl
Das nun wäre typisch, denn oft wollen Männer sich in dieser Phase beweisen, wie jung sie sich noch fühlen und wie sie mit Äußerem noch wirken.
Manch einer gibt sich (zu) jugendlich, stellt seine Garderobe auf leger um, lässt sich das schüttere Haar tönen oder färben, versucht es gar mit Fett absaugen und schwitzt im Body-Studio.
Alles lobenswert, wenn es nicht zum falschen Ehrgeiz oder aber gar zum Wahn kommt.
Wer aus den Augen verliert, was wirklich wichtig ist, der setzt oft falsche Prioritäten. Doch kann eine Midlifecrisis auch eine Chance sein. Die zur inneren Reifung. Und zwar dann, wenn die Partnerschaft steht und der Beruf akzeptiert wird.
Fazit: Männer sollten nicht alles Bisherige über den Haufen werfen. Man muss reflektieren, was die Midlifecrisis tatsächlich bewirkt, ohne den falschen Neuanfang.
Es reicht der Wechsel der Interessen: Mobiler, entschlossener, vitaler, weniger bequem, geistvoller…das macht natürlich und wirkt positiv.
Wie überall – außer in der Methodik des Vortrags: Übertreibungen sind auszuschließen. Klar doch!?
Walter von Briefgold meint
Ein Text der bei so manchem vermutlich einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt – aber eine Patentlösung gibt es hier vermutlich auch nicht.Wobei etwas neues auch nie verkehrt ist – etwas was man eventuell schon immer vor hat.te Wenn es gefällt, so kann das zu einem Hobby ausgebaut werden (soweit es denn Möglich ist), wenn nicht, so ist die Bestätigung,dass bis jetzt alles richtig gelaufen ist, umso höher,oder? 😉
Auf jeden fall ein Text,der zum denken anregt…
Aber falls alles nicht hilft,so peppt nichts die Männlichkeit mehr auf,als eine Waffe abzufeuern 😉
Grüße