Machen Internet und PC-Spiele tatsächlich schlau?
Was weiß der Mann über seine Tumeszenz? Wobei hilft oder half ein Askari? Wie hieß Winetous Schwester? – Früher lasen die jugendlichen Deutschen Bücher und wussten noch mit der Laubsäge umzugehen. Heute weiß man über die Studie der Stiftung Lesen, dass ein Viertel von 100 Deutschen 2008 gar kein Buch in der Hand hatte. Da archiviert man noch alte Video-Mitschnitte und hüllt auch DVD’s im Regal so ein, als ob es Bücher wären. Dafür ist der Ordner der guten bis sehr guten Internet-Adressen für Schnäppchen-Käufe und Billig-Reisen übervoll…
Computer, Internet und der MP3-Player fordern das Gehirn, könnte man meinen. Doch wie ist es mit der Denke? – Glaubt man Studien, dann steigern das Surfen und die PC-Spielen die visuell-räumliche Vorstellung und der Einzelne wird aufmerksamer. Wirklich? Denn andere kognitive Fähigkeiten könnten durchaus dezimiert werden.
So sind es die Kritiker, die betonen, dass die aktuelle Entwicklung das Individuum eher schädigt. Wer sich online wohl fühle, der sei auch real nur auf der Jagd nach schnellen, leicht verdaulichen Infos.
Wer hektisch am Computer spiele, der verkürzt als Kindern und Jugendlicher die Phase, für die er sich konzentrieren könne. Auch in der Schule.
IQ 46 – vier für den Hund!
Was hatte sich der Fahrzeughalter wohl gedacht, als er für seine Frau den Zweitwagen mit dem Kenzeichen NN- IQ 46 anmeldete? Ist doch der durchschnittliche Intelligenzquotient (IQ) in den vergangenen 60 Jahren weltweit gestiegen, was man mit „Flynn-Effekt“ benannt hat.
Was aber hat über Jahrzehnte das Denkvermögen beflügelt? Waren es die besseren Lehrer, die längere Ausbildung oder auch die bessere Ernährung? Auf alle Fälle ist die zunehmende Technisierung im Alltag zu nennen, die uns zwingt, immer wieder Neues zu lernen.
Wie nun hat die Intelligenz zugelegt? Studien aus 2009 ergaben, dass die Entwicklungspsychologie einen IQ-Zuwachs bei nicht-sprachlichen Aufgaben bemerkt hat.
Die zu lösen, fordert ein hohes Maß an „figuraler Intelligenz“, was den Probanden abverlangt, komplexe Muster miteinander zu vergleichen oder geometrische Figuren geistig um deren Achsen zu drehen. Verbale sei der Trend weniger eindeutig, obwohl sich der durchschnittliche Grundwortschatz in den letzten Jahrzehnten vergrößert hat, dafür aber immer weniger abstrakte Begriffe verstanden werden. Schuld haben das Fernsehen und die mangelnde Leselust.
Multitasking: Reden beim Essen…
Wen dem so sein sollte, sind also die Bildschirme nicht allzu schädlich für das jugendliche Hirn. Mag sein, dass der mediale Konsum den Nachwuchs gut auf den modernen Alltag vorbereitet. Eine Folge davon könnte das „Multitasking“ bei Arbeitnehmen sein, was auch erwartet wird. Schon 2005 fand man heraus, dass Computerspiele diese Fähigkeit fördern. Darunter Kopfrechnen, Buchstabenfolgen merken und auf visuelle oder akustische Reize achten.
Das erklärt die Rolle des PC-Spielers, wenn dieser Spielfiguren bewegt, Gegner angreift, auf unvorhergesehene Ereignisse reagiert, er seinen Gesundheitszustand sowie seine Munitionsvorräte im Blick behält und er im Hinterkopf noch strategisch an den nächsten erreichbaren Level denkt.
Alles ziemlich typisch für das Anforderungsprofil im öffentlichen Dienst, bei der Bahn, im Baumarkt oder beim Multi-Tasking im Call-Center. Also, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen: Spielt am PC!
Merkwuerden meint
Wer als Jahrgang der frühen Geburt erst mit 50 Jahren (also zum Bp. 1999/2000) zum eigenen PC, zu email, online Banking und Internet fand, der bedurfte der PC-Spiele sicher nicht, um trotzdem
medial und insgesamt schlauer zu werden.
Und wie man jüngst lesen (!) durfte, legen die Youngsters schon mal wieder den Joystick aus der Hand und greifen nach einem Buch.
Hurra! Der Deutschlehrer freut sich mit …