HPS – Hektik-Panik-Stress?! – Alle drei Erscheinungen sind den meisten Menschen bekannt, wenn nicht tagtäglich, so doch das eine oder andere mal, wenn es im Beruf, in der Liebe oder in der Familie nicht so klappt wie erwartet. Und so sind auch in sozialen Berufen die erlebten Erfolg eher selten. Im Ergebnis führt dies dann nicht nur zur Enttäuschung, sondern auch zu Frust. Lehrer, Pflegekräfte oder Polizisten leiden unter dem Burn-out-Syndrom.
Wie aber gehen Ärzte, Lehrer oder Sozialpädagogen damit um, wenn statt schneller Heilung, statt freudvollem Wissen und wegen nicht ergriffener neuer Chance der Erfolg ausbleibt?
Im Job und in der Freizeit könne man dem Stress vorbeugen, auch wenn der Frust ständig zunähme. Weiß doch der Arbeits-Wissenschaftler aus Beobachtungen, dass bei den Menschen, die sich beruflich für andere einsetzen, nach anfänglicher Begeisterung für den Beruf, die Motivation schwächelt und tendenziell schließlich stark abfällt. Menschen in sozialen Berufen erleben nach Jahren ihrer Arbeit diese ständig als weniger reizvoll, der Frust nehme zu.
Darf man nun der Theorie glauben, die aus den Frustrationsphasen der Beobachteten, die Frage stellt, ob es überhaupt sinnvoll ist, auch jenen Menschen zu helfen, die aus dieser Hilfe nur wenig Nutzen ziehen? Wie empfindet ein Lehrer, der mit 62 seine beiden letzten Dienstjahre vor sich hat und der auf der Stufe der Apathie bloß noch Dienst nach Vorschrift und Lehrplan leistet? Knapp vor der völligen Erschöpfung, während Kollegen wegen ihres Burn-out-Syndroms schon ein Schuljahr schenken und Abschläge beim Ruhegehalt in Kauf nehmen.
Was hilft da der Vorschlag, bereits in der Ausbildung sollte man lernen, wie man mit den menschlichen Problemen im Beruf zurechtkommt. Ein Lehrer müsse schon wissen, wie motiviere man Schüler und sich selbst? Und auch ein Arzt müsste gelernt haben, wie man mit einem Sterbenden und dessen Angehörigen spricht. Wenn dann noch die Kollegen einander Rückmeldungen geben, könne man Erfolgserlebnisse schaffen, wo es sonst keine gibt. So weit die Theorie.
Gut gebrüllt, Löwe!
Man darf aber dann doch an Sozialpädagogik und Arbeitswissenschaft zweifeln, die da glauben und einem weiß machen, Frust ließe sich ganz einfach durch gesetzte und auch erreichbare Ziele vermeiden?
So müsse eben gilt der Erfolg und das Ergebnis als offen im Ausgang bleiben, wenn man jugendlichen Außenseitern zwar die neuen Wege zeige, man es aber ihnen überlasse, ob sie diese auch gingen…
Erreicht also der Pädagoge mehr, wenn er sich entspannt zeigt, die Jugendlichen das merken und weniger Druck spüren…?
Und dann wäre da noch der Vorschlag, selbst für die Erfolgserlebnisse zu sorgen, die im Job ausbleiben: Man singe doch in einer Band und giere auf Applaus nach dem Gig…
Und dann ist da noch der allerklügste Rat „der“ Arbeitsmedizin: Heiraten und Kinder kriegen. Wer nämlich in der Familie Rückhalt habe, sei statistisch gesehen weniger stark gefährdet am Burn-out-Syndrom zu erkranken.
Na dann, Lehrer: Heirate ! Am besten eine Kollegin!
Bürgerliche Küchen-Psychologie
Ein komplexes Thema wie Frust mit flotten Ratschlägen zu „erledigen“, kann nicht als gelungene Auseinandersetzung gelten. Auch heiraten und Kinder bekommen, kann als Ratschlag nur von jemandem stammen, der gut im Job sitzt oder er eine gute Mutter- oder Schwiegermuter-Partie gemacht hat.
Und selbst, wenn man jemand gefunden hat: Scheitert die Ehe bedeutet das (meist für den entrechteten Vater) das finanzielle Harakiri. Wie war das doch schön im ehemaligen Osten: Dem Beruf nachgehen, die lieben Kleinen 12 Stunden versorgt wissen, genügend Zeit für den Nachwuchs zu haben…Doch ‚Erich‘ hat das Licht aus gemacht!
Was aber der Verkäuferin erzählen, für die – ganz nüchtern betrachtet – ihre Kinder eine finanzielle Last sind, die Kinderbetreuung in keinem Verhältnis zum Netto-Einkommen steht?
Und so mancher Lehrer dürfte sich auch längst der Haltung anschließen, dass man nicht alle retten könne, auch wenn man doch oft genug von einem Jahr zum anderen den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg erkennen kann. Wer perfekt sein will, der ist im sozialen Berufen eher fehl am Platz.
Fazit: Beim Burnout verbrennt nicht der Mensch, sondern bloß der Schmarr’n, den er sich hat ins Hirn setzen lassen…(Franz-Josef N.)
fairway meint
Wer bei Stress jedes mal heiratet,
der hat gut zu tun. Hoffentlich reicht
die Kasse für die Alimentierungen…
Wer öfters mal Nein sagt, und das gekonnt,
der dürfte auch weniger Stress haben.
Und dann kommt es ja immer noch drauf an:
Dys_Stress oder Eu-Stress…
Manchmal gibt Stress auch so einen richtigen
Kick…wenn die Belastung nicht über Tage anhält.