Einst turnte der grau-meliert bärtige Ilja Rogoff, eine kartonierte Werbefigur mit wohl russischer Abstammung, elektrisch angetrieben in so manchem Apotheken-Schaufenster, weil ihm die „Droge Knoblauch“ wohl ein vitales Leben bescherte. Was zumindest die Knoblauchperlen versprachen, für dessen Einnahme er stand. Im digitalen Zeitalter hat das Gesundheitsportal phytodoc die Mythen rund um die alten Hausmittel aufgegriffen.
Wer Knoblauch und Zwiebeln auf eine Kette aufzieht und über Nacht um den Hals bindet, der hat nicht ein potentes Hausmittel gegen Vampire angewandt, viel eher ist dies nach der Internetseite „medvergleich“ hochwirksam gegen Schnupfen. Man sich aber auch Olivenöl oder eine eigens gemixte Majoranbutter in die Nase schmieren.
Wer dies für absoluten Nonsens, ja zweifellos für Quatsch hält, er irrt vielleicht doch. Denn skurrile „Gesundheitstipps“ übers Internet zu verbreiten, hat deutlich zugenommen. Ob derartige Ratschläge als gemeingefährlich gelten, muss offen bleiben. Denn noch immer gilt: Wenn ’s hilft, ok.!
Hilft es nicht, dann schadet es aber meist auch nicht.
Für den medizinischen Laien ist aber dann doch überraschend, dass die moderne Medizin positive Wirkung von sogenannten Hausmittelchen oft auch schon über klinischen Studien belegt hat.
Hartnäckiger Mythos: Vitamin C stärkt!
Es muss gesund sein, viel Zitrusfrüchte zu essen. Und auch Multi-Vitamin-Säfte sind selbst bei den Discountern der große Renner. Kiloweise Kiwis und Grapefruits muss man jedoch nicht in sich hinein stopfen, um gegen den Infekt gefeit zu sein.
Viel eher ist es so, dass „der“ Deutsche das „hohe C“ als Lieblingsvitamin in viel zu hoher Dosierung verzehrt. Schon die normale Nahrung allein reicht, um nach Empfehlung der Deutsche Ernährungsgesellschaft die Tagesration aufzunehmen.
Wer als Verbraucher zu Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) greift, meist dann, wenn die Nase läuft oder es im Hals kratzt, könnte sich die Ausgaben sparen.
Vitamin C hilft nämlich weder vorbeugend noch gegen eine klassische Erkältung. Für zwei Mediziner, den Australier Robert Douglas und den Finnen Harri Hemilä, ist dies aus deren aktueller Analyse von 55 klinischen Studien aus den vergangenen 65 Jahren längst klar.
Beide fanden keinen verlässlichen Hinweis darauf, dass eine erhöhte Vitamin-C-Zufuhr das Erkältungsrisiko verringere. Allenfalls bei einer Unterversorgung, die in Europa aber kaum vorkommen dürfte.
Dass Vitamin C positiv auf den Genesungsverlauf wirke, ist ebenfalls eher Mythos. Fleißige Vitamin-C-Einnahme schützt gerade mal in 8 von 100 Fällen bei Erwachsenen und in 14 bei Kindern. Eher also ein klassischer Erkältungs-Irrtum.
Kamille aufs Auge? Nein!
Wer statt an Grippe „nur“ an Bindehautentzündung leidet, der kennt wahrscheinlich das Hausmittel, sich einen in Kamillentee getränkten Wattebausch aufs Augen zu legen. Das jedoch ist nach Ansicht des Schweizer Augenspezialist Gian-Carlo Daepp falsch.
Viel eher ist bei einer Bindehautentzündung das Reinigen der Augen mit klarem Wasser sinnvoll und meist auch noch angenehm.
Sich die Augen mit Kamillenwasser regelrecht auszuwaschen, verstärkt das Risiko, das der Proband allergisch reagiert, denn Kamillentee ist fürs Auge zu scharf und es reizt auch.
Bleibt noch offen, ob man sich bei Schmerzen im Ohr Öl rein gießen soll und ob Hühnersuppe wirklich bei allem hilft? Das mag der Einzelne entscheiden, wenn er weiter gelesen hat bei www.phytodoc.de/news/
Infos zur Gesundheit
Das Internetportal PhytoDoc bietet gesundheitsbewussten Verbrauchern wissenschaftlich gesicherte und umfassende Informationen zu Gesundheit, Prävention, Naturheilkunde und Heilpflanzen.
Die Themen richten sich dabei sowohl an Patienten wie auch an Mediziner und Heilpraktiker.
Die PhytoDoc-Informationen sollen den Verbraucher unterstützen, Therapien und Präparate alternativ zu wählen, Symptome ganzheitlich behandeln zu lassen und dass diese insgesamt auf Vorsorge setzen.
eisenherz meint
Von Ilja Rogoff, der Werbefigur für die gleichnamigen Knoblauchdragees der Bayer AG wurde behauptet, er sei ein russischer, kaukasischer oder bulgarischer Bergbauer im 20. Jahrhundert gewesen, der 130 Jahre alt wurde, weil er regelmäßig Knoblauch gegessen habe.
Wohl handelt es sich eher um eine fiktive Figur. Auch wenn es immer wieder Berichte gibt, dass in den Balkanbergen oder im Kaukasus einzelne Personen bis ins hohe Alter dank ihrer einfachen und natürlichen Lebensweise sehr vital geblieben sind.
Ob die allerdings am Reck turnen bis weit in die 90…?