Jede Nachfrage schafft sich ihr Angebot! Der Gleichgewichtspreis räumt den Markt! Der Markt ist der Ort für Angebot und Nachfrage! Am vollkommenen Markt gibt es unendlich viele Nachfrager und Anbieter! – Wer über „den Markt“ spricht, der verweist mal auf ein wirtschaftliches Regulativ mit theoretischer Magie, aber auch auf die Fatalität, an den gegeben Verhältnissen und der Dynamik des Marktwirtschaft als Verbraucher so gut wie nicht ändern zu können.
Wie, durch wen und nach welchen Regeln funktionieren die Märkte und wie werden sie gesteuert? Hat man als Verbraucher tatsächlich die Versorgungs- und Vertragsfreiheit?
Bei der „Macht der Märkte“ ist zu hinterfragen, wie Marktmechanismen wirken, wie das Konsumverhalten sich darstellt und wie die Großkonzerne handeln, produzieren und kalkulieren und zu welchem Preis schließlich verkauft wird.
Was für den Einzelnen so gut wie keinen Marktwert hat, sind seltene Pflanzen und bedrohte Tierarten. Dazu zählt z. B. auch die Bestäubungsleistung von Bienen im Wert von rund 300 Milliarden Euro. Eine solche scheinbar sinnlose Marktwertkalkulation ergibt die Grundlage dafür, bei schwindenden Artenvielfalt zu entscheiden, welche Spezies auch aus volkswirtschaftlicher Versorgung heraus unbedingt erhalten werden müssen.
Um auch „versteckte Kosten“ bei Produktion und Vertrieb von Gütern sind ein Problem des Marktes, die eben monetär, ökologisch und sozial wirken.
Kritische Frage in diesem Zusammenhang: Wie kann ein T-Shirt nur 3,99 Euro kosten, wenn allein Rohstoffe und Arbeitszeit ein Mehrfaches des Wertes ausmachen? Wo steckt der Unterschied zwischen Warenwert und wahrem Preis?
Und weil nicht nur Kleider Leute, sonder auch Leute Kleider machen, gehören Mode, Ausbeutung und Kultur und die jährlich bis zu vier Kollektionen der Modemacher pro Saison in die Problemkiste: Was ist Markt!?
Ein Phänomen, das sich Fast-Fashion nennt und den geradezu ungezügelten Verbrauch und Verschleiß an Kleidung betrifft.
Wo sind hier die Marktmechanismen und wo bleiben die Antworten der Soziologen, wenn bis in die sozial schwachen Schichten versucht wird, jeden Modetrend mitzumachen. Welches Verhältnis hat unsere Gesellschaft zur Mode?
Und auch das Heilix Blechle, der Deutschen liebstes Kind, steht zur Markt-Debatte, weil das Auto nun mal seit 100 Jahre einen großen gesellschaftlichen und markt-relevanten Stellenwert errungen hat.
Marken zu stilisieren gehört bei den Autobauern zur Strategie, weil die Aura, die Luxus-Marken verliehen wurde, das Auto zu einem fast magischen Objekt. Wenn auch nicht bei jedem, der einen Führerschein hat und bescheidene Mobilität schätzt.
Wem aber gehört der Markt? Eine weiterhin offene Frage, weil die ideale Preisbildung des Marktes über den Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage eben nur als Idealfall und in der Theorie unter mehreren Prämissen funktioniert.
In der Praxis aber bestimmen immer öfter Monopole und Oligopole, was zum Konsum bereit steht und welcher Preis zu zahlen ist.
Kann der Konsumenten den mächtigen Großunternehmen nicht aber doch etwas entgegensetzen?
Er kann! Wenn er nur nicht alles kauft, was auf den Markt kommt und was womöglich noch ungesund ist…
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