Selbsterkundung als online-Hilfe möglich
„Ja, ich bin gut, ich bin stark. Ich bin auch tolerant und geduldig und ich mag es, wenn mir andere zuhören und sich von mir was beibringen lassen!“ – Reicht eine solche Selbsteinschätzung dafür aus, sich dann tatsächlich dem Studium zum Lehrerberuf zu widmen, ja hinzugeben?
Wer online-Fragebögen ankreuzt, dem muss auffallen, wie schwierig es ist, sich selbst einzuschätzen. Danach auch noch zu erkennen, dass nur der Lehrerberuf die wahre Erfüllung ist…? Schwierig!!
Sich einem Selbsterkundungsverfahren zu stellen, bedeutet dann allerdings auch, die Auswertung zu akzeptieren. Und wer glaubt, er verstünde es und könne es mit Kindern und Jugendlichen, der weiß wohl auch, dass diese sich in Schule und Freizeit verschieden verhalten.
Nicht alle Lehramtskandidaten dürften aus eigener Teilnahme an Freizeiten wissen, wie Kinder denken, handeln, fühlen, wenn sie mit bestimmten Situationen oder Lehrinhalten konfrontiert werden. Denn Kinder sind Individuen mit unterschiedlichen Charakteren, deren Auffassungsgabe, Verständnis für Lehrinhalte und Transformation des Erlernten unterschiedlich ist.
Man muss also mit der Auswertung der Tests definitiv bestärkt sein, den Lehrerberuf gehen zu wollen. Einer der schwierigsten Berufe unserer Gesellschaft, wie es nicht alle Teile der Bevölkerung sehen, wenn es darum geht, neue Generationen zu bilden, zu fördern und zu erziehen und auch als Lehrender Normen und Werten zu vermitteln.
Kinder als „Macher von morgen“?
Schüler auf deren maximal 12- oder 13-jährigem Schulweg zu begleiten, ist auch Verantwortung für die „Macher“ von morgen“, die nicht „gebaut“ werden, sondern zunächst für die Gesellschaft zu formen sind. Denn in bestimmten Situationen später zu scheitern, wird häufig der Familie oder der Schule zugeschoben.
Das Wissen, dass Menschen individuell in ihrem Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten, macht unmöglich, jedem Kind die gleiche Schulausbildung zu gewähren. So wie man an privaten Aufgaben scheitert, so kann der Lehrer ein Klassenziel nicht erreichen oder sein Verhalten harmoniert nicht mit dem der Berufskollegen…
Kindheit mit glücklichen Bildern
Aus der eigenen kindlichen Erfahrung weiß man, dass man zunächst im Leben ein offenes und zumeist glückliches Bild unserer Welt hat. Dem die Begeisterung für neues Wissen und neue Erfahrungen als Lehrendem aufzusetzen, lässt einem auch im Herzen jung bleiben. Gilt aber nicht für alle, die Lehrer wurden oder sind.
Doch gibt es auch Momente, Situationen und Schüler, die den Lehrer an seiner Berufsentscheidung zweifeln lassen, noch ohne den Gedanken an ein Burn-Out-Syndrom.
Und so gibt es Lehrer, an die man sich gerne erinnert, verglichen mit jenen, die man eher vergessen möchte. Nicht jede Lehrerpersn war auch eine Lehrerpersönlichkeit… Vom Umgang mit Schülern und der Didaktik mal abgesehen. Der Frontalunterricht fördert nicht zwingend auch Interesse, ist aber eine einfache Unterrichtsmethode.
Engagiert mit Ferien
Um im Herzen jung zu bleiben, muss man also nur noch sein Zeit-Management als Lehrer zusätzlich zum Stundenplan in den Griff bekommen: Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Elternabende, Lehrerkonferenzen und Fortbildungen. Die Ferien schafft man dann alleine
Schreiben wir also 100 mal: Ich möchte Lehrer/in werden, weil ich mich als künftige Lehrerpersönlichkeit sehe, junge Menschen für das Leben (die Gesellschaft) zu öffnen und sie bei ihrer Sozialisation und Bildung zu begleiten.
In Baden-Württemberg wird die Teilnahme an diesem Online-Test ab WS 2010/2011 für Bewerber/innen für das gymnasiale Lehramt und ab 2011/2012 für alle Lehramtskandidaten zur Pflicht. Wichtig dabei ist die Teilnahme, nicht das Ergebnis. Infos: www.cct-germany.de sowie www.bw-cct.de
Pauker2010 meint
“… gut, stark, tolerant und geduldig und vor allem fürsorglich…
Wenn mal meine früheren Lehrer auch in der verkürzten Oberstufe (Abi 67) so gewesen wären…
Viel eher waren es auch ignorante Knochen, die gerne auch ihre Kriegsgeschichtchen los werden wollten.
So bin ich seit 1973 hoffentlich ein besseres Exemplar dieser Spezies geworden…
breakeven meint
…nun gut. Man(n) will Lauras Ideal nicht stören.
Doch eines kann man getrost sagen:
Nach 40 Berufsjahren ist der Ofen auch beim Lehrer aus.
Wer dann noch immer glaubt, ihm fehlten im Ruhestand dann vor allem die Kinder, der war wohl nie richtig in der Sekundarstufe II drin.
Und Lehrer mit 50+ in der Grundschule… ja ich weiß halt nicht…
Und an der Hauptschule haben die die Schnauze dann auch voll… Wohl schon vor 50.