Es gibt sie nicht. Nicht „die“ Männer, nicht „die“ Jugend und auch nicht „die“ Politiker. Doch ändert das nichts an den Schlagzeilen im Oktober 2010: Männer leben ungesund; sie sind beruflich stark eingespannt, essen zu fettig und ohne Abwechslung, viele rauchen, sie sprechen dem Alkohol zu und eine Arztpraxis sehen sie eher nicht. Vorsorge überflüssig.
Wer aber behauptet, dass alle oder wenigsten ‚viele‘ Männer grundsätzlich krank sind? Wer weiß es weshalb oder wer hat die Spezies selbst befragt? Warum sollte es gar „männlich“ sein, nicht auf die eigene, männliche Gesundheit zu achten. Harald Schmidt gilt als Hypochonder. Und andere Prominente auch. Was aber macht Männer krank?
Hat sich die Forschung in den vergangenen Jahren auch in zahlreichen Studien immer sehr speziell dem Thema Frauengesundheit gewidmet, gibt es spezifische Untersuchungen zur Befindlichkeit von Männern eher nur ‚peripher‘. Bis Ende 2010. Ab jetzt gilt als durch die Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit sowie durch die Stiftung Männergesundheit als erwiesen: „Männer sind kränker als allgemein angenommen“..
Männer physisch und psychisch schwach
Gilt und galt der Mann seit Jahren und Jahrzehnten als die menschliche Kategorie mit dem starken Geschlecht, mag dies tatsächlich dazu geführt haben, dass viele Männer nicht erkennen konnten und wollten, wie es m ihre Gesundheit bestellt ist und sie diese deswegen vernachlässigten.
Die ultimative Folge: Männer starben und sterben noch immer häufiger an einem akuten Herzinfarkt als Frauen. Ihre Hang und ihr Handeln zum Suizid ist
Und genau das seelische Befinden, die Psyche, wenn denn der Mann keine Seele haben sollte, wird beim Mann oft nicht erkannt, bleibt ohne therapeutische Hilfe, weil Männer diesen „gestörten Status“ als psycho-somatische Beeinträchtigung für sich gar nicht gelten lassen und demnach die Hilfe ausbleibt. Auch fürchten sie um ihre soziale Stellung, wenn sie schwächeln.Wer will schon belächelt werden wegen seiner „mentalen Befindlichkeit“?.
Ist auch sein eigenes Spiegelbild dem Einzelnen noch erträglich, so hört mancher von Freunden, Kollegen oder guten Bekannten: „Jetzt aber…!? Stell Dich nicht so an. Das kann doch nicht dein Ernst sein…“.
Bleiben aber Depressionen unbehandelt, verhilft sich mancher mit Alkohol zur vermeintlichen Befreiung. Mancher wird kriminell, es kommt bisweilen zum Herzinfarkt mit Frühableben und eben auch zur Selbsttötung.
Rockig eingehämmert!
Wenn Männer seelisch, psychisch erkranken kann dies verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen auch ein niedriges Einkommen, dass er allein lebt aufgrund von Scheidung oder Trennung. durch
Arbeitslosigkeit, fehlende Anerkennung im Beruf, unbefriedigende Berentung oder Pensionierung, chronische Erkrankung; aber auch Homosexualität oder die Probleme eines Alleinerziehenden
War es vielleicht doch Herbert Grönemeyer, der den Männern rockig einhämmerte, wie sie zu sein haben: Ausgerichtet zu funktionieren; stark zu sein und wenig Probleme zu machen.
Und weil zu wenig reflektiert wird vom Mann im Mann, unterliegt er häufig selbst der Vorstellung, psychische Probleme sind als Schwäche und Versagen anzusehen. Ob jedoch die zunehmende Zahl der Andrologen, der Männerheilkundler ausreicht, das sich Männer tatsächlich mehr um ihre Gesundheit kümmern, muss sich auch die gesellschaftliche Sicht auf Männer ändern.
So appellieren die Herausgeber des Männer-Gesundheitsberichts: „Männer, nehmt eure Krisen ernst! Egal ob sie psychischer oder körperlicher Natur sind.“
Nur wer gesund lebt, wird älter. Ein Junge, der zwischen 2006 und 2008 geboren wurde, hat laut Statistischem Bundesamt eine durchschnittliche Lebenserwartung von 77 Jahren, ein Mädchen von 82,5 Jahren. Nur ein Jahr dieser Differenz lässt sich auf biologische Faktoren zurück führen. Vier weitere Jahre sind durch soziale und kulturelle Faktoren bestimmt.
Fazit: Ist für Mädchen und Frauen bereits viel getan worden, muss nun auch der Mann erkennen, er habe gesünder zu leben.
Der erste Frauengesundheitsbericht erschien bereits im Jahr 2001.
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