Immer wieder „Durchschnitts-Statistiken“ – Eine Studium bringe 2,3 Mio aufs Berufsleben
Mal angenommen, der Deutsche isst jährlich geschätzte 72 Kilogramm Fleisch, trinkt vermutlich 68 Liter Apfelsaft und und verzehrt über den Daumen 2,5 Kilogramm Dörrobst, dann fragt man sich schon, was bringen diese Zahlen und vor allem wem…?
Und weil Statistik all zu oft als der Durchschnitt von viel und nix ist, also im einfachen Mittel die Hälfte von etwas, bleibt auch die Frage: Was ist ein Bildungsabschluss wert?
Lohnt sich tatsächlich ein Studium oder macht auch eine Ausbildung bezahlt…? Und allen schon deshalb liefert eine neue Untersuchung Zahlen als Antwort: Das Studium gelte zwar als Durststrecke, weil Studenten zunächst wenig Geld und später anfangen zu arbeiten. Doch aufs ganze Leben gerechnet sei dies dann doch lohnenswert…
Wer also wäre oder ist nicht gern „Akademiker“, der schon in der Oberstufe eingebläut bekam, dass Bildung sich lohne (non scholae sed vitae discimus oder so ähnlich,,,,), was zu populären Allgemeinplätzen zählt. Was aber ist ein einzelner Abschluss wert?
Ein Akademiker mit einem beendeten Hochschulabschluss verdiene im Laufe seines Berufslebens durchschnittlich rund 2,3 Millionen Euro. Das sei mehr als doppelt so viel 1,08 Millionen Euro, die ein Arbeitnehmer ohne Berufsausbildung bekomme.
Damit liegen die „formal Unqualifizierten“ auch auf dem letzten Rang der Tabelle, die das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) berechnet hat. Ein Abschluss an der Fachhochschule bringe demnach 2 Mio Euro, und allein das Abitur rechne sich mit 1,56 Millionen Euro.
Mit einer Prüfung vor der IHK oder der Handwerkskammer also mit abgeschlossener Berufsausbildung – komm der Durchschnittsarbeitnehmer während seine Erwerbslebens immer noch auf fast 1,33 Millionen Euro.
So ging die Untersuchung davon aus, dass Akademiker mit 26 Jahren und eben sieben Jahre später in den angestrebten Beruf andere ohne Abitur. Ein „Rückstand“, den sie zu Beginn ihrer Karriere nur langsam ausgleichen.
Dann aber würden ihre Gehälter allerdings rapide steigen. Ob dem ein Studienassessor zustimmt, darf bezweifelt werden, und auch ein langjährig praktizierender Oberarzt wird wohl kein Konto in der Schweiz benötigen.
Und so wächst der monetäre Abstand zwischen unten und oben bis zur Mitte des Erwerbslebens und pendle sich schließlich auf jeweils stabilem Niveau ein, bevor der Unterschied im rentennahen Alter sogar wieder etwas kleiner werde.
„Bildung zahlt sich aus“, lautet demnach das Fazit der IAB-Wissenschaftler, auch wenn die hoffentlich akademisch ausgebildeten und eben so bezahlten Statistiker einschränken, dass ihren Berechnungen die Annahmen einer durchgehenden Erwerbstätigkeit in Vollzeit zu Grunde läge.
Und schließlich „quadratisch, praktisch und gut“ (Zitat):
„Denn während unter Akademikern in Deutschland seit Jahren schon mit einer Arbeitslosenquote von weniger als 3 Prozent Vollbeschäftigung herrscht, tragen Personen ohne Abschluss das mit Abstand höchste Risiko, arbeitslos zu werden. Außerdem vermuten die Autoren, dass (Hoch-)Qualifizierte seltener unfreiwillig in Teilzeit arbeiten und später in Rente gehen.“
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