Manch einer hält sich für einen Humoristen, der bei jeder Gelegenheit auch jeden noch so flachen Witz, den er kennt, noch mal erzählt, auch wenn die Runde bereits alle einmal gehört hat, und dann auch noch die Pointe versemmeln.
In diesem Sinne kommt einem jener Autor vor, der mal wieder ins Füllhorn der Vorurteile und Vorbehalte greift, aus dem heraus sich gegen Lehrer schreiben lässt.
Diesmal ist es ein gewisser Christian Füller, von dem man wohl annehmen darf, dass er zwar Abitur hat, er aber ansonsten ein gestörtes Verhältnis zu Schule und Lehren hatte.
Doch der Reihe nach: mit 2 770 Wörter, mit 19 28 Wörtern, mit 19248 Zeichen und auf fünf DIN A4 Seiten…
„In jedem Beruf gibt es Leute, die versagen. Man kann sie versetzen oder entlassen. Es sei denn, sie sind beamtete Lehrer. Dann machen sie Generationen von Schülern platt.
Die Warnung kam direkt aus dem Kollegium. „Karen, du willst doch Französisch im Leistungskurs nehmen“, sagte ein Lehrer zur Elftklässlerin. „Überleg dir das lieber noch mal, der Habermehl kriegt den Kurs, und der kann’s nicht. Die jetzigen Kollegiaten belegen alle Zusatzkurse an der Volkshochschule!“ Karen vermied den LK Französisch, aber sie ärgert sich noch heute darüber. „In Französisch war ich sehr gut. Das hat mich einige Punkte im Abitur gekostet.“
Die Geschichte, die sich in einer bayerischen Kleinstadt zugetragen hat, ist schon ein paar Jahre her. Aber das Problem ist geblieben: Was tun, wenn ein Lehrer gescheitert ist? Wenn er Kinder nicht mag oder den Auftritt vor der Klasse fürchtet? Unter Bildungspolitikern spricht man über „failing schools“. Doch wer spricht über „failing teachers“?
Das deutsche Personalrecht der Lehrer ist blind für Versager, selbst wenn grobe pädagogische Fehlleistungen im Spiel sind. Gemeint sind nicht Ausrutscher, menschliche Schwächen oder Marotten, sondern dauerhaftes Versagen. Es geht um Lehrer, die notorisch unfähig sind. Lehrer, wie sie jeder kennt.
„Ich habe in meinen 40 Jahren Schuldienst keinen einzigen Fall erlebt, in dem ein Lehrer wegen dienstlicher Schlechtleistung entlassen worden wäre“, sagt Wolfgang Harnischfeger. Er hat 2006 den Verband der Schulleiter in der Berliner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gegründet, und er ist unzufrieden. „Es gibt Lehrer, die ruinieren Lebenskarrieren von Schülern, aber die kriegen sie nicht weg, die bleiben trotzdem in diesem Beruf“, berichtet Harnischfeger, der viele Jahre das angesehene Beethovengymnasium leitete. Seit kurzem ist er im Ruhestand – und kann Klartext reden.
„Es gilt das Sankt-Florians-Prinzip“ […] “
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