… hat sie nur geübt! – Sind Männer die Verlierer gegen Frauen?
„Neue Männer braucht das Land“, sang Ina Deter im Jahr 1982. Damals begann eine Suche, die in der Frage gipfelte: „Neue Männer – muss das sein? Über den männlichen Umgang mit Gefühlen“. An der Universität Düsseldorf hielt man einen Kongress ab, der sich mit dem Verhältnis der Geschlechter befasste. Ergebnis und Tenor: Jungen und Männer geraten im Vergleich der Geschlechter oft nicht mehr aufs Treppchen.
Vertraut man auf Statistiken, dann haben Frauen die Männer abgehängt – in der Bildung, bezüglich der Gesundheit und der Lebenserwartung. Mädchen gelten als besser in der Schule, und das auch in den bisherigen Jungs-Fächern Mathematik, Physik, Biologie.
Die Zahl der Abiturientinnen steigt, die der Studiosa auch, die Abbrecherinnen werden weniger, Mädchen und Frauen sind weniger sucht-anfällig bei Nikotin und Alkohol, sind in Herz und Kreislauf gesünder und leben länger. Frauen werden weniger kriminell und sie gewinnen zum Nachteil der Männer
Fazit aller Studien: Frauen liegen bei den meisten Gelegenheiten und Vergleichen ganz vorn und verursachen dadurch ein Problem – Männer verlieren!
Frauen erweitern ihre Rolle
Die ‚Frauenförderung‘ der 60er und der 70er-Jahren initiierte spätere Erfolge, wissen die Sozial- und Bildungswissenschaftler, was jedoch auch ein aktuelles Männerproblem auslöste. Wie sich nämlich Männer fühlen, sie sich in der Gesellschaft einordnen und positionieren, sie sich in ihrer Partner oder Väterrolle fühlen, wurde vergessen. Dagegen wurden Frauen stets ermuntert, den drei K’s – Kinder-Küche-Kirche – endlich das vierte anzuhängen: „Karriere“.
So musste es kommen, dass Frauen nicht nur die Männer-Herrschaft in Wirtschaft, Verwaltung, Pädagogik aufbrachen, sie schafften es auch, mit der besseren Strategien ihr Leben erfolgreicher zu meistern.
Bereits Mädchen bis 12 sind hoch motiviert, sie nennen bereits Karriere und Familie als spätere Ansprüche. Sie gelten als flexibler als Jungs und bewiesen dies auch bei den elektronische Medien.
Trotz Internet und Fernsehen sind sie ausgewogener in der Nutzung der neuen Medien und gestalten sich ihre deutlich klassischer…Sport, Tanz, Jugendarbeit, soziales Engagement,
Der Mann weiter archaisch…?
Dagegen flüchten sich viele junge Männer ins Internet und ‚gambeln‘ am Computer. „Schlagseite bei Männern “ nennen dies die Beobachter der Szenen bei den elektronischen Medien.
Und selbst bei den PC- Spielen gelten Mädchen und Frauen als flexibler, anpassungsfähiger, sie durchschauen Spielregeln schneller und gehen günstiger auf Risiken ein. Das nun gilt auch in der Schule und im Alltag.
So verfangen sich Männer im Frust, verweigern sich, ziehen sich zurück oder sie werden nach außen aggressiv.
Männer denken zu traditionell
Sieht man deutliche Vorteile bei den Mädchen in Bildung und Freizeitgestaltung, weicht auch das Rollenverständnis bei den Männer auf. So ist es trügerisch geworden, als Man dem traditionellen Bild nachzuhängen: Karriere steht ganz vorne und Familie ist erwünscht.
Doch gilt als Tatsache: den neuen Frauen gehen die ‚passenden Männer‘ aus. Grund dafür – und zu wenig beachtet – , dass es zwar Partnerschaften gibt, die aber nicht immer zu Ehepaaren und zur Familie werden.
Macht Pubertät die Buben unsicher…?
War um 1960 noch jede Lehrstelle „das Richtige“ für Mädchen, beginnen Probleme für Buben 50 Jahre später längst schon in der Schule. Sie fallen in der Leistung zurück und werden zunehmend unsicher in ihrer Rolle, die sie in bisheriger Form noch nicht mal mehr beim Vater sehen, weil der die Familie verlassen hat.
Beginnt Pubertät bei Mädchen bereits elf, 12 Jahren, sind Jungs ein Jahr später dran. Der Alltag ist ungewiss, ein ganzer Lebensabschnitt ist in seinem Sinn zweifelhaft . In prekären Familiensituationen schwinden oft auch die Strukturen, der Übergang zum Erwachsensein macht nicht sicherer. Und genau damit kommen Frauen besser zurecht: eine strukturelle Ungewissheit im Leben wird von ihnen besser geplant und kontrolliert.
Mama versteht und hilft…
Wenn Jungs überfordert sind, wenn man sie herausfordert im jungen Leben und dessen Rollen, dann bleiben viele bei ihren Eltern hocken. Verbleiben in der Herkunftsfamilie, im geschützten, sicheren Raum zwischen Kühlschrank und Waschmaschine, und in einem symbiotischen Verhältnis zu den Eltern.
So werden Konflikte zwischen den Generationen vermieden, doch ein solcher Rückzug bringt keine neuen Familien hervor und schon gar nicht, dass Männer endlich wieder reifen.
Da weiß auch Herbert Grönemeyer wohl nicht mehr weiter…
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