Image vom „akademischen Lagerverwalter“ muss weg! – Neues Leistungsspektrum
Je nach Standort und Kundenfrequenz, je nach Zahl der Mitbewerber am lokalen Markt und der Nähe zum Ärztehaus können die Jahresergebnisse eines selbständigen Apothekers schon mal deutlich vom Durchschnitt abweichen: sowohl nach oben als auch nach unten.
Grund zur Klage sehen die Apotheker wegen der Rabattverträge mit den Krankenkassen jedoch schon länger und lamentieren deshalb auch schon mal in ihrer Lokal-Journaille und vor allem im cosmas, einem Ständeblatt im Musterländle…
Nun ist es jedoch so, dass zwar in erster Linie der Handel mit Medikamenten das unternehmerische Ergebnis bestimmt, dass aber der allgemeine Gesundheits- und der Wohfühlanspruch in der Bevölkerung sowie auch die Selbstversorgung mit allerelei Ernährungs-Schnickschnack und somit das frühere „Randsortment“ einer Apotheke deutlich am Gesamtumsatz zugelegt hat.
Drum war es wohl an der Zeit, dass die Apotheker ihr Image aufpolieren. Unter dem Motto „Näher an den Patienten“ startete die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) im Mai eine Imagekampagne auf Plakaten und im Netz – ein Auftritt, dessen Strategie erst mal auf drei Jahre ausgerichtet ist.
Werbende Motive werden in diesem Sinne an über 1.800 Flächen an Fern- und Regional-Bahnhöfen sowie im Stadtgebiet Berlin zu sehen sein. Und auch das “visual merchandising“ also die Dekoration im Schaufenster der bislang bundesweit 5000 teilnehmenden Apotheken wird angepasst.
Dazu kommen Aktivitäten im Netz wie eine „Landingpage“, womit man die Öffentlichkeit über das breite Leistungsspektrum der Apotheken informieren will.
Gezeigt werden soll auch, wie die Patienten davon „profitieren“ (was kein Verb für Konsum und Verbrauch, sondern eines für Kaufleute ist) und „welchen Wert die wohnortnahe Apotheke für die Gesellschaft hat“.
Hinter der Kampane, die einen authentischen Einblick in die tägliche Arbeit geben soll, steht dann auch der ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.
Die werbenden Motive zeigen mit ihren Sujets dann nicht auch profssionelle Models, sondern reale Apotheker und deren Fachkräfte in er Offizin, also vor und hinter dem „Handverkauf“. Die Kampagnen-Materialien sollen also auh die regionale beziehungsweise lokale Identität der einzelnen Apotheken markieren.
Im weiteren Detail: für die Plakat-Motive gibt es insgesamt 178 verschiedene regionale ‚Absenderkennungen‘. Als „Meilenstein“ gilt der neuerlich aufgelegte „Tag der Apotheke“ am 5. Juni. „Verpulvert und dosiert“ werden durch die Kampagne brutto 2 Millionen Euro jährlich, womit ganz sicher auch die Kreation von Cyrano in Münster Umsatz generiert.
Oberlehrer meint
..wie passt daszusammen…??!!
Die adexa, die Apothekengewerkschaft,
macht publik, dass folgende Tarifgehälter im Vertrag mit der ABDA gelten:
1. Jahr Ausbildung zur PKA (Pharm.kfm. Angestellte) 633 Euro
1. Jahr ausgelernte PKA 1668 Euro; macht bei 40 Stunden die Woche
und 160 h im Monat grad mal 10,42 Euro brutto die Stunde
(bei einem PLus von 2013 auf 2014 mit 25 Euro;
okay, 4 Wochen bezahlter Urlaub machen es im Durchschnitt anders)
1. Jahr ausgelernte PTA 1920 und
1. Jahr approbierter Apotheker 3222.- Euro.
Wer aber schafft für 10 Euro brutto…
und das meist bis 18.30h und auch am Samstag,
weil der Samstag im Handel ein Arbeitstag ist…
Das nenn‘ ich Xundheitsdienst und Wohlfahrtspflege!