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Befördert manche Gelegenheit nicht auch den Trieb?
Von weichen und harten Faktoren des Alltags – Kann man lustlos genießen?
Das erwachsene Leben erfährt seinen Sinn, indem wir unseren sozialen Alltag gestalten und erfüllen und das für uns selbst, als Einzelner, in Partnerschaft oder Familie und in Arbeit und Beruf, mit oder ohne Kollegen. Das ist das ICH! Manch einer hat dazu ein Leitbild, einen Lebensentwurf, sogar eine Idealvorstellung. Ja sogar ein ausgefeiltes Wunschbild.
Andere sind realistisch, weil sie sich sagen (können): Das sind meine ökonomischen Pflichten, die das Existenzielle, das Finanzielle, das Materielle betreffen. Damit sind es wohl auch die „harte Faktoren“ des täglichen Lebens, die oft auch belasten, die uns stressen, die wir aber zu erfüllen haben – als Arbeitszeit, Inhalt, Erfolg, Leistung, Anwesenheit. Das nun schaffe man mit seinem ICH!
Neben dem Existenziellen mit Atmen, Essen, Arbeiten, Schlafen wird unser Leben aber auch von „weichen Faktoren“ begleitet, die keiner einfordert, die sich ergeben, die man erfahren darf, die einen auszeichnen, die einen überraschen, die einem gut tun, weil man vielleicht dazu „verführt wird“ oder man sich „ohne weiteren Widerstand“ verführen lässt.
Man wird gegrüßt, gelobt, man gratuliert einem, man wird wohin mitgenommen, nach da und dort eingeladen, man erhält etwas geschenkt, man schätzt das vetrauliche Gespräch, man erfährt Hilfe, Unterstützung und Trost, man wird gemocht wegen seiner Art, man unterhält sich diskutiert, genießt als Gruppe oder (intim?) zu zweit. Oder eben auch einzeln. Soll man darauf verzichten, es entbehren? Kaum einer wird die Erfahrung, das Genießen der „weiche Faktoren“ seines Lebens, ausschlagen, ablehnen, verweigern,. Es sein denn, es wird zuviel, weil beim Schenken oder Loben übertrieben wird.
Sympathie, die gut tut
Die begleitenden Empfindungen kann man im Allgemeinen auch nicht steigen oder intensivieren, weil man sie nicht beliebig einfordern kann. Wenn es sie aber umsonst gibt, aus Begeisterung, aus Sympathie, dann tun sie gut.
Das alles darf man oft allein oder eben auch zu zweit erfahren! Das müsste dann das SELBST sein! Ausgelöst zwar durch andere und mit anderen, aber an das SELBST gerichtet. Allein oder auch zu zweit zu empfinden. Es zu genießen! Den Augenblick auszukosten. Es zu bewahren. Es zu vergessen.
Manchmal, ohne danke sagen zu müssen, weil der andere das nicht will oder nicht erwartet. Soll man darauf verzichten, es entbehren?
So darf das ICH auch mal genießen, den Moment, den Augenblick, die Stimmung, die Lust, den Trieb, die Laune, die es macht. Soll man darauf verzichten, es entbehren?
Und so muss man zunächst niemanden daran beteiligen. Man darf es für sich behalten, es „heimlich halten“, man muss niemanden dazu informieren, man darf einfach nur (ver-)schweigen.
Keinen stört es (vorerst), weil es von Gelegenheiten und stimulierenden Situationen abhängt, die sich bieten und die nur bedingt geschaffen werden können. Sofern es die Zeit und die „harten Faktoren“ zulassen.
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