Es ist meist das Direktionsrecht des Arbeitgebers, des Geschäftsführers, des Inhabers, wodurch sich Chefs in der Über-oder Unterordnung beweisen. Wenn dabei jedoch die Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeiter ignoriert werden, kann das ganz deutlich zum Negativum werden und sich gegen den Erfolg des Unternehmens richten.
Wer sich als Arbeitnehmer dem Betrieb nämlich nur wenig bis nicht verbunden fühlt, der ist weniger effizient und ist anfälliger, sich schnell mal krank zu melden. Über alle Firmen der Republik geht der wirtschaftliche Schaden hieraus in die Milliarden.
Geht man in einer Beispielrechnung von 100 Mitarbeiter aus, dann sind diejenigen, deren corporate identity als emotional kalt gilt, mit 28 Prozent öfters absent als ihr positiv gestimmten Kollegen. Glaubt man den Daten, die als realistisch gelten, sind dadurch Ausfälle von jährlich 3.7 Milliarden Euro auszugleichen.
Fluktuation schafft verlorenes Know-How
Die Studie „Engagement Index 2010″ der Berater von Gallup markiert, „je höher die Bindung, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Mitarbeiter im Sinne seines Arbeitgebers verhält. Und je größer die Anzahl an emotional gebunden Personen desto leistungsfähiger ist das Unternehmen.“ Dies ist nun dürfte zu früheren Jahrzehnten wirtschaftlichen Geschehens nicht anders gewesen sein.
Aktuell wird nun vor den Folgen gewarnt, wenn das mittlere und das gehobene Management zu wenig auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Fachkräfte eingeht. Fehlt dem Mitarbeiter die Verbundenheit zum Unternehmen, ist er deutlich bereiter zu einem anderen Arbeitgeber zu wechseln.
Fluktuation aber verursacht hohe Ausgaben, die das Gesamtergebnis belasten, weil auch Know-How verloren geht und Neubesetzungen Zeiten für Einarbeitung fordern. Wer dagegen in emotionale Mitarbeiterbindung investiert, der kann allein durch geringe Besserungen deutlich sparen.
Wohin mit dem Chef…?
Außer in der Werbebranche geht es im allgemeinen nicht darum, dass Mitarbeiter sich und ihre Ideen täglich neu erfinden. Es sind die „kleinen Ideen“, mit denen die Belegschaft Arbeitsabläufe und Prozesse optimiert.
Sind Mitarbeiter gering ans Unternehmen gebunden, sind es von diesen nur zwei von 100, die der Auffassung sind, dass ihre Meinung bei der Arbeit zählt. Von jenen mit hoher emotionaler Bindung stimmen 71 von 100 uneingeschränkt zu.
Ob und mit welcher Intensität sich die emotionale Mitarbeiterbindung darstellt, hängt überaus deutlich vom Verhalten der Führungskräfte ab.
Gäbe es das „imperative Mandat“ für den oder die Geschäftsführer, würden 45 von 100 derer, die sich wenig gebunden fühlen, ihren direkten Vorgesetzten umgehend entlassen.
Von den emotional stark gebunden Mitarbeiter während dies nur 3 Prozent, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Fazit und Ratschlag an die Führungskräfte: Sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst werden und den Führungsstil am Anspruch der Mitarbeiter orientieren.
Für die Gallup-Studie wurden nach dem Zufall 1920 Arbeitnehmer ab 18 Jahren telefonisch befragt. Die Ergebnisse gelten als repräsentativ.
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