Es war schon immer von hoher Bedeutung, wenn „der Blinde von der Farbe sprach…“. Das Gleiche gilt auch, wenn wahre „Un-Pädagogen“ sich das Maul zerreißen, dass heutige Lehrer „als legere Berufsgruppe“ sich mal wieder mit Spaß, zuviel Geld und viel Ferien samt Aufstiegschancen in ihrem „Dschob“ verlustieren… und mittags natürlich frei haben, sie sich abseilen und Tennis und Golf spielen….
Hat man(n) schließlich pfiffige Kerlchen und ebensolche Girlies endlich durchs Abitur gebracht – nicht jeder hat ’s verdient, aber warum nicht – denken nur wenige mit Studier-Quali an den Lehrerberuf. Liest man doch auch davon, dass es vor allem gute Schüler ganz woanders hinzieht, bleibt die Frage: Wohin…?
Und wie wird von Lehrern protestiert, wenn eine zusätzliche Unterrichtsstunde kommen soll, was all die Vorurteile über deren Beruf wieder galoppieren lässt: Unendliche Ferien, Zunft der Faulenzer Krankmacher, Früh-Pensionisten und teuer bezahlt.
Dabei hatte sich mit den Pisa-Studien der Blick auf Lehrer eher geändert: Gute Leistungen kämen nur durch gute Lehrer.
Warum aber hierbei die „klerikale Anette“ bemühen, die als frühere Kultusministerin im Ländle und als ehemalige Bildungsministerin mal geäußert haben soll, die Gesellschaft müsse begreifen, dass nur dann die Besten eines Jahrgangs Lehrer werden wollen, wenn sie geschätzt würden…
Auch daraus ließe sich ein Klischee ableiten, Lehrer waren als Schüler nicht stets auch die beten., was nach neuerlichen Studien durchaus als wahr gilt.
Der Hochschulreport des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Juni 2014 und dessen Schwerpunkt Lehramt legt dann auch die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter Abiturienten vor. Demnach kommt bei jungen Leuten der Lehrerberuf nicht so gut weg, vor allem nicht bei den besten. Nur 38 von jeweils 100 Abiturienten mit Einser-Schnitt oder einer Zwei können sich theoretisch vorstellen, Lehrer zu werden.
Mit mäßigeren Noten – 2,1 bis 4,0 – ist der Beruf für fast Le die Hälfte denkbar. Doch nur ein Viertel des Jahrgangs glaubt, dass der Lehrerberuf etwas für sehr gute Schüler sei.
Die „eventuellen Streber aus der Spitzengruppe“ schreiben sich idealer Berufe zu: Banker, Informatiker, Manager, Unternehmensberater, Moderator und Arzt.
Grundsätzlich soll 94 Prozent der Befragten deren späterer Beruf Spaß machen, doch nur 59 Prozent denken, dass das für Lehrer zutrifft. Und bei der „Kohle“ spricht das mit 83 Prozent nur Le den besseren Traumjob samt dessen Aufstiegschancen, wobei man nur mit 28 Prozent an Lehrer denkt. Wer zu den Besten gehört, bezweifelt noch stärker, dass der Lehrerberuf Geld und Aufstieg biete.
Befragt nach ihren Stärken,halten sich 30 Prozent von denen, die am Lehrerberuf interessiert sind, für zielstrebig, noch weniger für selbstbewusst. Bei denen ohne Lust aufs Lehramt sind die Werte höher. Potenzielle Pädagogen erkennen bei sich dann aber auf jeden Fall Freude am Umgang mit Kindern (warum nicht auch mit Jugendlichen der Mittel-und Oberstufen ??) und zugehöriges Einfühlungsvermögen.
Die Studienautoren haben jedenfalls erkannt, dass für das Lehramt nicht nur Personen mit guten Noten gewonnen werden sollten, sondern auch diejenigen, die für Schule die richtige Persönlichkeit mitbringen.
Ewige Streitfrage: Was macht gute Lehrer aus? Entertainer-Qualitäten? Breites Wissen? Ausgeklügelte Stunden? Lockerheit mit Schülern? Strenge? Milde? – Ein Pensionär aus 2014 und ehemals schwacher Abiturient mit den berüchtigten zwei Kurzschuljahren (1966/67) meint nach 40 Jahren beruflichem Gymnasium: Es ist einfach alles!
Wer jedoch die Besten in die Schulen bringen will, so das Konzept des Stifterverband ausgedacht: Kampagnen sollen die „Vorzüge des Lehrerberufs“ betonen, den sicheren Arbeitsplatz und zuvor der Praxis im Studium, wie zum Beispiel in „Trainingsschulen“ am Campus.
Was dem Verband längst klar ist: Studienbewerber fürs Lehramt müssten besser auf ihre Tauglichkeit geprüft werden, durch Tests, Gespräche, frühe Praktika. Wer keine Persönlichkeit entwickle, wer mit Piepsstimme unterwegs ist, wer soziale Aufregung wie in Klassen nicht vertrage, der möge andere Fächer belegen. Egal, mit welcher Note er seine Abitur baute…
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