Deutsche Abiturienten machen häufiger ihren Abschluss mit 1,0. Damit haben sie zwar bessere Noten als frühere Jahrgänge, wissen aber weniger. Und dennoch – nach einer bilang unveröffentlichten Studie – dürfen auch jene studieren, die dafür 2003 noch zu schlecht gewesen wären.
Wie bei faz.net Mitte Juni 2014 publik wurde (Deutschland vs. Portugal 4:0), gilt dann aber auch […] Die Lesekompetenz aller Erstsemester ist sogar um 27 Punkte gesunken. […] Gibt es also heute mehr kluge junge Leute als früher? Oder bekommen bloß immer mehr Schüler ihr Abitur hinterher geschmissen?
Da fällt iposs nur eine besondere Küchenlyrik ein:
aus www.gereimtheiten.de
Der anonyme Abiturient
Kürzlich macht’ ich Abitur!
Doch wie schaffte ich das nur?
Vierzehn Jahr drückt’ ich die Bänke,
nicht immer war sie da, die Denke!
Oft drückte mich – ganz klar – der Frust:
Mathe, Franze – keine Lust!
Von Tag zu Tag wurde mir klar,
die Schule stell den Alltag dar!
Lern ich oder schreib’ ich ab?
Fürs erste war die Zeit meist knapp!
Es sind zwar wiederholt die Stunden,
die den Lehrstoff in sich tragen,
doch geb’ ich zu, ganz unumwunden:
Ich habe’ noch jede Menge Fragen!
Als junger Mensch, so denk’ ich mir,
bin ich in vielem ganz okay.
Doch meine Note ist die Vier,
wenn ich die Arbeit wieder seh’
Als Schüler hab’ ich’s weit geschafft,
auch wenn so manche Lücke klafft.
Mein Ziel ist klar: Heißt Abitur!
Doch wie schaff’ ich dieses nur?
Ich rauch’ ganz gern,
mir schmeckt auch Bier,
und meine Akne passt zu mir!
Die Lage meiner Interessen,
mal ganz ehrlich und ganz offen,
kann man mit Noten nicht ermessen,
doch das lässt als Mensch mich hoffen.
Selten hat Beten mir genützt,
weil es sich nicht auf Wissen stützt!
Ich bin klein, mein Herz ist rein!
Darf niemand drin wohnen,
der Achenbach soll mich verschonen!
Doch beruhigt hat Beten immer:
Nur leider: Wer nicht lernt,
bleibt eben dümmer!
Dann noch die Köpf’,
die ich musst’ seh’n,
vorne an der Tafel steh’n!
Helmut, Margret, Rolf & Co.
den Otto und den sowieso!
Samt Eberhard, dem großen Kracher,
nur schad’, er ist ein Vöhrenbacher.
Kleine, große, dicke dünne,
manche mit und ohne Stimme!
Was mancher an Klamotten trägt?!
Ob der nie seine Frau mal frägt!?
Ich frage mich,
hat dieser modisch schwache Igel,
denn zuhause keinen Spiegel?
Schuhe putzen, Nägel schneiden,
lässt mancher Pauker lieber bleiben.
Steckt ein das Geld fürs Deputat,
von dem er nur drei Viertel hat.
Korrekturen? – Das kann dauern,
Beamter halt, fast zu bedauern.
Zwischendurch dann auch noch krank!
Wer fehlt? …… Gott sei dank!!
Bin ich auch gar nicht schadenfroh,
sind in ihrer Art und Gattung
die Lehrer eigentlich ja gar nicht so.
Warum die so viel Ferien haben?
Ist mir längst klar!
Weil sie von Tag zu Tag
mit Leidenschaft und Pünktlichkeit
zum Unterricht, zum Einsatz traben!
Drum haben wir uns alle gerne,
grad’ so wie der Mond die Sterne!
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