Wer als „Normalo“ nicht grade fürs Abitur in Chemie lernt, der weiß eher nicht, um was es sich bei Lithium handelt. Vielleicht aus dem Kreuzworträtsel, dass Lithium ist ein chemisches Element mit dem Symbol Li ist.
Seinen Namen erhielt der Stoff, weil dieser im Gegensatz zu Natrium und Kalium im Gestein entdeckt wurde. Es ist ein Leichtmetall, hat unter den festen Elemente doch eine nur geringe Dichte.
Wurden viele Jahre aus Lithium nur Schmiermittel gewonnen und kam es in der Glasindustrie (als Lithiumcarbonat oder Lithiumoxid) zum produktiven Input, wurde es später zu Tritium aufbereitet und war deshalb in den USA lange Jahre für den Bau von Wasserstoffbomben bedeutsam.
Heute sind größere Mengen Lithium für Batterien wichtig, und so wurde Lithium seit 2007 immer bedeutender für Primär-Batterien und Akkumulatoren (Sekundär-Batterien), was für die Mobilität der Zukunft mit Elektroautos immer bedeutender wird.
Mit einer „Metastudie“ zum weltweiten Vorkommen Lithium des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) wurde in 2010 untersucht, wo und wieviel Leichtmetall dieser Art verfügbar ist.
Ergebnis: die Vorräte und Vorkommen an Lithium können für Milliarden Elektroautos reichen und auch für andere Anwendungen bereit stehen und die möglichen Produktions-Kapazitäten können dem künftigen Bedarf wohl insgesamt gerecht werden.
Damit nun die Materialkosten für die Batterieproduktion ökonomisch vertretbar bleiben und um die Logistik für diesen Rohstoff zu erhöhen, sind in den kommenden Jahren eine intensive Forschung und Entwicklung notwendig, und das sowohl beim Recycling wie auch beim Rohstoff für neue Batterien. Nimmt man es ganz leger, dann bieten sich daraus auch Chancen für die deutsche Wirtschaft.
Fürs Laptop und fürs Handy
Hat man Lithium bislang vorrangig für die Produktion von Glas und Keramik benötigt, ist die sekundäre Anwendung die für Lithium-Ionen Batterien. Sie sorgen vor allem in Laptops und Mobiltelefonen für die energetische Versorgung. Wenn nun der Bedarf an Lithium für die geplanten Großbatterien in Elektroautos steigt, wird die Förderung des Rohstoffs wohl deutlich erhöht werden müssen.
Mit der „Verfügbarkeitsstudie“ durch die ZSW-Forscher wurden nun zahlreiche Quellen und Einzelstudien ausgewertet. Im Ergebnis sind ausreichend Lithium-Quellen identifiziert worden und neue Produktionskapazitäten für Lithium sind erkennbar.
Weltweit gelten 135 bis 160 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalente als bekannt, was langfristig für bis zu zehn Milliarden Elektrofahrzeuge reicht. Konkret und jährlich betrachtet könnten weltweit und für 200 Jahre 50 Millionen Fahrzeugen mit Lithium-Batterien ausgestattet werden.
Zum Engpass werden dann Lücken in der Versorgung, wenn bei langen Vorlaufzeiten für die Standortwahl und in neue Produktion investiert wird.
Das liegt auch daran, dass große Mengen der Lithium-Ressourcen in den politisch problematischen Ländern wie Bolivien und Chile liegen. Um daraus eine Rohstoffabhängigkeit zu mindern und Lithiumpreise auf die Batteriekosten zu halten, sind Forschung und Entwicklung anzustreben.
Zu entwickeln ist auch ein geeignetes Batterien-Recycling und auch die Forschung nach neuen und leistungsfähigen Batterietechnologien. Nur dann lässt sich eine bessere Rohstoffsicherheit garantieren.
Um an der Wertschöpfung auch mit der deutschen Wirtschaft teilzuhaben, ist die Chance dann aber auch wahrzunehmen. Soll nämlich ein Spitzenplatz in diesem Wirtschaftssektor erobert werden, müssen Elektro-Zapfsäulen auch mit ökologischen Parksystemen kombiniert werden.
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