Selten zu früh, aber oft zu spät erkannt!
Eine „evolutorische Wirtschaft“, die eben mehr investiert als dass sie technische Kapazitäten durch Nutzung verringert, hat nun mal auch mit „volkswirtschaftlichen Schäden“ zu rechnen. So, wie die Hausfrauenarbeit im nationalen Rum eben mal kaum bewertet werden kann, sind es auf der anderen Seite auch Unfallfolgen und Krankheiten, die die „Gesamtrechnung belasten“.
Jetzt macht ein Gesundheitsreport der Allianz Deutschland AG und des Rheinisch Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI)“ Schlagzeilen, wonach „Depression – wie die Krankheit unsere Seele belastet“ dazu führt, dass es jährlich etwa zu 7.000 Suiziden kommt, was bei einer Zahl von vier Millionen Menschen, die in Deutschland an Depression leiden, die deutsche Volkswirtschaft mit rechnerisch bis zu 22 Milliarden Euro belastet.
Folgen der Depression höchst bedeutend
Sind auch Prognosen mit hochgerechneten Zahlen immer zweifelhaft, auch wenn diese von der WHO stammen, kann es durchaus sein, dass in den Industriestaaten bis 2030 die Depression als häufigste Erkrankung gilt.
Dabei werden psychische Belastungen, Burnout oder Depressionen im Sinne der Gesamtkostenrechnung eines Staates zu einem wesentlichen Faktor, der nicht nur den Leistungskatalog der Versicherer betrifft.
So liegen die direkten und indirekten Kosten, die durch Depression jährlich verursacht werden, zwischen 15,5 und 22 Milliarden Euro. Dabei entstehen geschätzte 9,3 Milliarden Euro dadurch, dass depressive Arbeitnehmer eher zur Arbeit gehen, statt sich behandeln zu lassen. Die Effizienz der Arbeit bei verminderter Produktivität und verursacht Kosten als volkswirtschaftlichen Schaden“, den man „Präsentismus“ *) nennt.
Depression ist Krankheit
Noch immer ist die Depression gesellschaftlich ein Tabu-Thema.. Diese Tatsache können Reports wie „Depression – wie die Krankheit unsere Seele belastet“ ändern helfen.
Aus den Aspekten der Volkswirtschaft und der Medizin muss man Depression verstehen als das, was es ist: eine Krankheit. Doch wird auch Kritik laut, weil Patienten, die therapiert werden wollen und sollen, als fehl- , unter- oder auch überversorgt gelten.
So gilt auch, dass nur bei 30 von100 Patienten mit Depression diese Krankheit auch erkannt wird.i Eine angemessene Behandlung erfahren danach nur weniger als 10 Patienten.
Wichtig ist daher, dass der Patienten zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und in bester Qualität versorgt wird.
Wer hilft, hat recht!
Verfügt die Medizin auch über medikamentöse und psychotherapeutische Verfahren, mit denen auch ein gutes klinisches Ergebnis möglich wird, gilt aber auch als Fakt, dass es nur bedingt gelungen ist, den ‚Mechanismus der Depression‘ zu begreifen, um die Krankheit noch gezielter behandeln zu können.
Der höchsten Wissenschaft schwebt deswegen die „auf die Person individualisierten Medizin“ vor, durch die es gelingen soll, die Depression mit einer eigenen Therapie zu behandeln. Vorbeugung und frühe Erkennung bringen jedoch derzeit nur wenig für die weitere Forschung und neue Ansätze der Therapie.
Insgesamt ’schreckt‘ dann aber auch die Tatsache, dass 10 von 100 Betroffenen durch einen Psychiater in psychiatrische Kliniken eingewiesen werden, was nun dem Laien als „viel oder wenig“ vorkommt, aber doch als Tatsache dessen gilt, dass Depression nach wie vor zu spät oder gar nicht erkannt wird. Als Folge gilt dann die zu spät induzierte Behandlung, begleitet von einem Mangel an Psychiatern in Deutschland.
*) Mit Präsentismus bezeichnet die Arbeitsmedizin das Verhalten von Arbeitnehmern, die insbesondere in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit (z. B. bei Konjunkturschwäche) trotz Krankheit am Arbeitsplatz sind. Das Gegenteil ist der Absentismus, umgangssprachlich auch „Krankfeiern“ genannt. (http://szenesprachenwiki.de/definition/pr%C3%A4sentismus/)
Schreibe einen Kommentar