Florian Neugart: Pop-Art-Künstler zwischen Schwarzwald und Rheinland
„Wüsste man, was Kunst ist, sollte man es für sich behalten.“ – Zugeschrieben wird das eigentliche Zitat keinem geringeren als Pablo Picasso. Für den gebürtigen Villinger Künstler, Jahrgang 1980, und Wahl-Kölner Florian „Flo“ Neugart ist eine solche Art der künstlerischen Zurückhaltung jedoch auf keinen Fall gegeben.
Denn er will sich darstellen, will sich präsentieren, will entdecken und entdeckt werden, will gestalten, verfremden und abstrahieren, will mit seiner Kunst gefallen und vor allem die ‚ganze Buntheit der Farben‘ ins Spiel bringen, wie sich dereinst mal ein freier Journalist bei einer lokalen Vernissage sprachlich verstelzte.
Was den 34-jährigen Neugart mit Bachelor- (Köln) und Master-Abschluss (Hawaii; ja auch das gibt es) zunächst interessant macht, auch ohne ihn persönlich zu kennen, sind dann als erstes seine individuellen künstlerischen ‚Objekte‘, wie diese in den vergangenen Monaten auch in seiner Geburtsstadt Villingen die Blicke auch ohne lokalen Vernissage-Wirbel auf sich zogen.
Für seine perfekt inszenierten Exponate einer ‚grafisch orientierten Bildgestaltung‘, die dem eher modernen Wohnraum, einer Praxis oder Kanzlei deren extravagantes Ambiente vermitteln, kann Florian Neugart selbst noch kein eigentliches Genre benennen, wohl aber, dass es die Pop-Art ab den 60er Jahren war und ist, die seine gefühlt inzwischen 150 Werke mit initiierten.
Also kommerzielle, pop-artige und individuelle, PC-gestützte Arbeiten, für deren Elemente und farblichen Kompositionen sich der Künstler schon als Gymnasiast interessierte. So war es die erste Begeisterung aus der einstigen Foto-AG am Villinger Romäus-Gymnasium und die Gestaltung von Basecaps, denen er seit seiner ersten Kopfdeckung dieser Art selbst mit Glitzer und Textilfarbstiften Individualität verpasste.
Individuell, inhaltlich komplett und somit zweifelsfrei gelungen sind seine Exponate, von denen ein Teil als Ergebnis digitaler Bildbearbeitung der Anschauung dient und zur Bestellung nach persönlichen Optionen des Auftraggebers katalogisiert ist. Passend dazu seine Online-Werk-Adresse: ohchapeau.
Letzteres das Resultat vieler früherer Überlegungen, wie man das ‚Projekt‘ nennen könnte, für das Neugarts Schwester Lisa einst den Business-Plan benennen wollte, als es inhaltlich um ihre Studienabschlussarbeit ging: Basecaps theoretisch zur Marktreife und zum Merchandising zu führen.
Vom ehemals gymnasialen Kunst-Kurs mit Note Eins, von Schul-T-Shirts, gekritzelt und bemalt, war es ein laufend aktualisierender Weg voller bildhafter Eindrücke, die Neugart nach seiner Zivi-Zeit bei der AMSEL („Ich kann auch sozial!“), bei seinen Studien-Arbeitsstationen in München, New York, Hawaii und Pforzheim geradezu aufsog.
Nie hatte Neugart Zweifel an seinem medialen Studiengang, der in Köln begann und zunächst mit dem Medien-Betriebswirt endete und für den die ‚akademische Mutter-Uni‘ im im englischen Hertfordshire lag.
Praktisch ergänzt und umgesetzt hat Neugart sein Studienwissen und seine Passion für Medien auch bei seinen Praktika beim Label der Plattenfirma Virgin und dem TV-Musik-Sender MTV in München. Schätzt er doch intensiv auch die Musik mit 2000 eigenen Vinyl-Platten von ACDC bis ZZ Top.
Im Nachgang ist Neugart dann auch mächtig stolz, für die SWR-Hitparade 2013 ein herausragendes Exponat gestaltet zu haben, das im vergangenen Jahr im Live-Stream aus der Schleyerhalle im Interview mit ihm gesendet und online präsentiert wurde.
Und weil ‚Kölle‘ und die Köllner dem Florian Neugart ans Herz gewachsen sind, sieht er sich dann auch als Villinger in der rheinischen Metropole. Wohl wissend, dass seine „rheinisch-orientierten“ Hybrid-Bilder als Symbiose aus Acrylbild und digitaler Bearbeitung mit jeweils vier bis sechs Motiven stets auch den Dom beinhalten müssen.
Den Blick fürs Motiv, für Bildausschnitt und die erforderlichen Aspekte beim Fotografieren ließ Florian Neugart sich einst vom regional aktiven Semi-Profi des bebilderten Sportgeschehens Dieter „direvi“ Reinhard beim SERC und dessen ‚Wild Wings‘ für die Schwarz-Weiß-Fotografie zeigen.
Heute sind Papier, Leinwände und Alu-Dibonds die Träger seiner individuellen Kunst, die vor den Gebäuden in den Metropolen der Welt und auch vor den Heimatgefühlen für Villingen, für die Fasnet und den Narro, für Türme und Tore und eben für den Black Forest samt Bollenhut nicht halt macht
Letzteres wohl ein ‚genetischer Rest‘ aus regionaler Historie, als am Kirchweihmontag im Jahre 1534 Hans Nythart, der ‚Stammvater aller Neugarts den Erwerb der heutigen Waldwirtschaft „Breitbrunnen“ von der Zähringerstadt Villingen unterzeichnete.
Neugart glaubt sich heute an einem künstlerischen Punkt, der ihn erkennen lässt, wie alles wächst, was er der Präsentation seiner Bilder in den Cafés auch in der Szene der Kölner Südstadt oder eben in der kleinen Villinger Handels- und Gastro-Szene zuschreibt.
Neugarts Philosophie beruht zwischen Villingen und Köln dann auch auf der Frage: Wie schlägt das Herz, wenn es um die Orte des Lebens und deren Verbindung geht?
Neugart hofft, dass der junge Schwung seines Schaffens anhält, der sich auch bodenständig zeigen kann: Wem die eigene, die häusliche digitale Bildwelt zu banal, motivisch zu einfach ist, der möge sich Neugarts Bildwelt betrachten, die sowohl online bei ohchapeau.de, bei Facebook, bei amazon oder auf Flyern bislang nur positive Resonanz auslöste.
Und dies mit Leinwanddrucken, Design & Grafik mit Postern oder auch Falt-Karten bei stets persönlicher Beratung und als individuelle Kunst.
Der Betrachter nimmt ihm dies ab und vergibt für seinen Arbeiten, an denen auch ‚Photo-Shop und Illustrator‘ beteiligt sind, fünf von 5 Sternen, die Neugart selbst gerne annimmt.
Gisela Bennett meint
Wolfgang Bräun Dipl.Vw. meint
…da hat de Gisela tats. recht.
Wer mehr wissen will, warum, weshalb & wieso,
der suche bei Suedkurier Villingen.
Gruß wob. Ich war dabei!
Flo Neugart meint