Allensbach-Studie: Wissen plus Werte ist praktisch schwierig
Was sollen Schulen und Lehrer nicht alles leisten. Gehören doch zum Bildungsauftrag Rechtschreibung und Grammatik, eine gute Allgemeinbildung, die Werte Pünktlichkeit und Hilfsbereitschaft sowie Leistungsbereitschaft. Und die Mehrheit der Lehrer teilt diese Ansicht, die sich in der Gesamtbevölkerung findet. Doch auch wenn „Werte zu vermitteln“ als der Lehrer Aufgabe gilt, bleiben die skeptisch in der praktische Umsetzung.
Mit 37 von 100 Lehrern ist nämlich die Zahl gering, die da glaubt, dass ihnen die Vermittlung von Werten in der Regel gelingt. An Hauptschulen sind es sogar nur 17 von 100. Ein Ergebnis, das das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Vodafone Stiftung Wettbewerb 2011 „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ (www.lehrerpreis.de) erhoben hat und wofür 2.227 Bundesbürger sowie 536 Lehrerinnen und Lehrer an allgemeinen Schulen befragt wurden.
Und während 48 Prozent der Lehrkräfte meinen, dass sie nur wenig bis keinen Einfluss auf die Schüler haben, wird von den Lehrern, den Medien (69 Prozent), dem Freundeskreis (68 Prozent) und letztendlich den Eltern (31 Prozent) zugesprochen. Nur acht von 100 Lehrer glauben von sich, dass sie sehr großen Einfluss haben.
Vor allem bei den individuellen Förderung von Schülern ist Einfluss nach Lehrplanvorgaben nur eingeschränkt möglich. Die Kritik der Lehrer gilt dann aber auch den Kultusbehörden, weil deren Vorgaben nur schwer umzusetzen seien.
Gefordert wird dagegen von jeweils 63 von 100 Lehrern mehr Freiheiten an den Schulen, bei den Lehrplänen und bei der Einstellung neuer Kollegen. Bevölkerung und Lehrer stimmen darin überein, die Bildungspolitik auf Bundesebene zu verlagern.
Der Unterricht ist in den vergangenen zehn Jahren auf jeden Fall anstrengender geworden, was aber 76 von 100 Lehrern ihren Beruf nicht verdrießt. Obwohl das Bild der Schüler kritisch gesehen wird
De nämlich leiden an mangelnder Konzentration, beweisen eine zu materialistische Einstellung und blockieren wohl auch die Wert Disziplin und Ausdauer.
Ob jedoch bundesweit einheitliche Abschlussprüfungen oder aber die Ganztagsschule höhere Kompetenzen bringt, muss vorerst offen bleiben. Und so bleiben auch Zweifel an der Durchlässigkeit des Schulsystems, die von 45 Prozent der Befragten selbst für gute Schüler als eher schwierig eingestuft wird.
Die Rolle der Eltern
Als sozial problematisch gilt für 78 Prozent der Lehrer, dass Eltern bei der Erziehung überfordert seien. Die nämlich achten zu wenig darauf, wie ihre Kinder die Freizeit verbringen und sie haben oft auch zu wenig Zeit für ihre Kinder. Fakt ist: Eltern interessieren sich auch zu wenig für die schulischen Leistungen ihrer Kinder. „Qualität von Schule und Unterricht“ ist damit von außerschulischen Faktoren wie dem Erziehungsdefizit im Elternhaus markiert.
Mögen die Befragungsergebnisse auch als hoch interessant gelten und zur Lesepflicht aller Bildungspolitiker werden, gilt bei hoher Erwartung der Bevölkerung an die Schulen, dass auch Eltern und Lehrer zielorientiert nahe beieinander liegen.
Das dürfte auch dazu geführt haben, dass der Berufs des Lehrers wieder einen höheren Rangplatz einnimmt und man ihm auch die sozial engagierte Persönlichkeit abnimmt, durch die er junge Menschen in einer wichtigen Lebensphase fördert und sie unterstützt.
Schüler der laufenden Abschlussklassen können ihre Lehrerinnen und Lehrer noch bis zum 30. Mai für den Lehrerpreis 2011nominieren, falls sie diese als besonders engagiert erlebt haben. In einer zweiten Wettbewerbs-Kategorie können sich Lehrer direkt mit ihren fächerübergreifenden und im Team realisierten Unterrichtsmodellen bewerben.
Weitere Infos zum Wettbewerb unter www.lehrerpreis.de
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