Der Kapselkampf um Marktanteile bei der Anwendung von Nespresso-Maschinen geht weiter: In Schwerin wurde Anfang September 2014 ein weiteres Kaffeekapselwerks des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé erstellt. Klar, dass die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) auf die sozialen Kosten und die Umweltschädlichkeit des abfall-intensiven und ressourcen-ineffizienten Verpackungssystems hinweist.
Nach Auffassung der Umwelt- und Verbraucherschützer sollten Verpackungsmengen viel eher durch intelligente Öko-Design-Konzepte verringert werden. Doch geht der Trend in der Nahrungsmittel-Industrie zunehmend dahin, Produkte in immer kleiner zu portionieren, wodurch immer mehr Abfall erzeugt wird.
Dass dies mit der demografischen Entwicklung der zunehmenden Zahl an Ein-Personen-Haushalte zu tun hat, geht in der Betrachtung jedoch unter. Weshalb sollte man als Kaffeetrinker den Filter nutzen oder gar Pulverkaffee aufgießen…??
Was als angestrebter Output gilt, liest sich deutlich fürs Schweriner Nestlé-Werk: jährlich sollen bis zu zwei Milliarden Kaffee-Kapseln produziert werden.
Das heißt dann auch: auf sechs Gramm Kaffee kommen circa drei Gramm Plastik- oder Aluminiumabfall. Wirkt die einzelne Kaffee-Kapsel auch eher ‚minimal‘ im Verbrauch, sind deren Wirkung auf die Umwelt bedeutend.
Denn die Jahresverbrauchsmengen an 500-Gramm-Großverpackungen in Kapseln gerechnet würden mehr als 150.000 Tonnen zusätzlichen Plastik oder (minimal reycling-fähigen) Alu-Abfall entstehen, wie man bei der DUH-Kreislaufwirtschaft kritisiert. Die ‚Absurdität‘ würde gar gesteigert, wenn man auch noch Milch aus der Kapsel verbrauche.
Dem entgegen sollten Verpackungen grundsätzlich so gestaltet sein, dass die Verpackung im möglichst günstigen Verhältnis zum Füllgut steht. Je kleiner die Verpackung, desto ungünstiger ist das Verhältnis. Nach DUH gilt jedoch: „Die Materialbilanz kleiner Kaffee-Kapseln ist verheerend, weil deutlich mehr Verpackungsmaterial für die gleiche Inhaltsmenge eingesetzt werden muss.“
Ökonomisch belastet der Einsatz von Kaffee-Kapseln nicht nur die Umwelt, sondern auch die Kaufkraft der Verbrauchers, denn die Kapseln machen den Kaffee teurer als in herkömmlichen Gebinden.
Selbst die günstigste Kaffee-Kapsel-Variante kostet 19 Cent pro Stück. Bei etwa 6 Gramm Kaffee ergibt das einen Kilopreis von über 30 Euro. Das ist mehr als drei Mal so teuer wie normaler Kaffee aus der Großverpackung.
Die Empfehlung deshalb: „Wer als Kunde auf die Umwelt und den Geldbeutel achten möchte, der sollte klassische Kaffee- oder Espressomaschinen benutzen.
Wenn die mal nicht nur teuer und 500 g-Packungen im Kleinhaushalt nicht der schnellen Tasse dienen…
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