Man muss auch mal gönnen können, weiß der Volksmund, und so lässt iposs.de auch mal Externe zu Wort oder besser zur ‚Schreibe‘ kommen, was sich daran festmachen lässt, dass iposs.de auch den Humor und die Satire in all ihren Färbungen kennt, mag und schätzt.
Deshalb:
Sehr geehrter Herr Bundespräsident Wulff!
Am 10. Juli 2011 habe ich Ihnen als E-Mail meinem Brief “ Aufschrei eines Grundschullehrers! “ geschickt. Dieser wurde am 15. Juli 2011 im Lehrerportal TeachersNews veröffentlicht. Die Resonanz auf diesen Brief hat mich angenehm bzw. freudig überrascht.
Viele Stimmen (von einem lerntherapeutischen Zentrum aus Solingen, einem Kinderschutzbund aus Bonn und vielen unbekannten Kollegen/ innen ) haben sich positiv über meine satirisch gestimmten Worte geäußert.
Sogar die überregionale Presse hat sich interessiert bei mir gemeldet! Irgendwie habe ich wohl eine Grundstimmung bzw. einen Meinungstrend in der Basis der Schullandschaft ( Eltern, Lehrer,…) getroffen! Ich glaube, dass dies die Politik wissen und zu denken geben sollte!
Mit besten Grüßen, Joseph Maria Samulskie
Erster Brief des Lehrers
Sehr geehrter Herr Bundespräsident Wulff!
Da ich als Lehrer meinen Unmut über die Bildungspolitik meines Bundeslandes nicht öffentlich kundtun kann, ohne dabei mit Konsequenzen seitens der Schulaufsichtsbehörde rechnen zu müssen, wende ich mich in Vertrauen in Ihre Fürsorgepflicht direkt an Sie, dem Bundespräsidenten von Deutschland!
Nach fünfzehn Jahren Arbeit an einer Grundschule will ich nicht mehr schweigen und die Wahrheit laut in die Welt hinausschreien:
„Lehrer sind nicht die friedlichen Milchkühe der Nation, die nur wiederkäuend in der Schullandschaft grasen und über ihre Belastungsgrenze weit hinaus gemolken und ausgenutzt werden nach dem Motto: produziert in der Schule hohe Leistung und habt auf alles eine pädagogische Lösung parat, aber bleibt dabei stets die sanften Gutmenschen!
Lehrer sind keine Opfer! Sie können auch anders!“
Da ich ein Mann der klaren Worte bin, habe ich meine ganze Wut und meinen gesamten Frust zwischen den Einband des satirischen Lehrerromans “ Kopieranstalt: Schule ist ein Irrenhaus“ gepackt.
„Wie ein Racheengel führt der frustrierte Grundschullehrer Benno Heinen seinen Feldzug gegen die Alltagsbedingungen an seiner Schule. Abführmittel in der Schulmilch, ominöse Nacktbilder, messerscharfe Rasierklingen und ein grinsender Schweinskopf sind Spuren seines Kampfes. Will ihn die zerstörerische Kraft der inneren Stimme, die ihn auf seinem Weg vorantreibt, am Ende wirklich retten oder nur in den Wahnsinn treiben?“ (Kopieranstalt: Schule ist ein Irrenhaus; ISBN 978-3-942637-00-8)
Als Autor habe ich mit Benno Heinen eine Figur geschaffen, die dem frustrierenden Schulalltag entgegentritt. Nachdem sich dieser jahrelang vom täglichen Chaos hoffnungslos überfordert gefühlt hatte, verleiht ihm nach einem Nervenzusammenbruch eine innere Stimme die nötige Energie, mit deren Kraft er sich wieder aufrichten kann. Benno will die frustrierenden Arbeitsbedingungen nicht mehr hinnehmen und schlägt zurück. Er und seine innere Stimme hecken dabei teuflische Pläne aus.
Aber aufgepasst! In jedem Lehrer und jeder Lehrerin schlummert ein kleiner Benno Heinen, der nur darauf wartet, bei ungerechter Behandlung geweckt zu werden.
Dass ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe und schon vielfach Unterstützung erfahren habe, können Sie an den Pressemitteilungen über mich und meine Lehrersatire (WDR Fernsehreportage, Magazin Focus Schule, GEW Zeitschrift nds, …) erkennen, die Sie unter unter dem Buchtitel auf http://www.derkleinebuchverlag.de/buecher.html aufrufen können!
Mit meiner Lehrersatire will ich provozieren und zum Nachdenken anregen. Denn eine kindgerechte Schule, in der die individuelle Förderung und Forderung eines jeden Kindes im Mittelpunkt steht, bekommt man nicht zum Nulltarif und auf Kosten der Lehrerschaft! Diese wurde in der Vergangenheit schon viel zu lange von der Schulpolitik mit leeren Versprechungen vertröstet und zu wenig unterstützt!
(Ein Hörbuch, gelesen von Schauspieler Jannek Petri, erscheint im Oktober 2011 im Kleinen Buch Verlag; ebenso der Folgeroman “ Psychoknast – Und täglich winkt der Wahnsinn!“ )
Ich hoffe, liebe Leserinnen und Leser […], dass mein kleiner Aufschrei Ihr Interesse geweckt hat und Sie für einen kurzen Augenblick zum Schmunzeln gebracht hat. Über eine positive Rückmeldung Ihrerseits würde ich mich sehr freuen!
Mit besten Grüßen
Joseph Maria Samulskie
jmsamulskie@googlemail.com
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