…was Arbeitnehmer wünschen – Anstieg der psychischen Erkrankungen
„Hey, Chef, ich brauch mehr Geld..!“ – stimmt als einstige Aufforderung des Cowboy-Barden Gunther Gabriel eigentlich gar nicht. Viel eher erwartet „der“ Arbeitnehmer vom Alpha-Tier mehr Einsatz für die Mitarbeiter, mehr Feedback und öfter mal ein Lob für gute Arbeit. Einer der vorderen Wünsche von Beschäftigten an ihre Führungskraft.
Eine Verhaltensweise, die sich lohnen sollte, wie der „Fehlzeiten-Report 2011“ vermittelt, denn danach sind Mitarbeiter, die gut informiert werden und deren Arbeit man anerkennt, weniger gesundheitlich belastet und ihre „corporate identitity“ ist höher, was schließlich wieder den Unternehmenserfolg erhöht.
Wie viele Chefs aber verhalten sich nicht entsprechend? Warum sind selbst Kleinigkeiten nicht selbstverständlich? Lob bei guter Leistung erhalten Mitarbeiter zu weniger als der Hälfte von ihrem Chef. Was der Fehlzeiten-Report 2011, publiziert vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) in Kooperation mit der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin, dann aber auch erkennen lässt: auch die Führungskräfte selbst stehen unter Druck.
Das gilt bereits in den unteren und mittleren Führungsebenen, wo starker Zeitdruck und hohe Arbeitsdichte herrschen. Da bleiben für Führungskräfte auf Befragung grad mal 4,8 Tage im Jahr, an denen man sich tatsächlich krank melden musste, während man an 8,3 Tagen trotz Krankheit zur Arbeit ging. Von ausreichender Genesung oder angemessener Erholung ist gleich gar nicht die Rede, weil man eben zu früh an den Arbeitsplatz zurück kehrte.
Fehlzeiten und psychische Erkrankungen
Was bislang jeder Fehlzeiten-Report erkennen ließ, sind die Ausfalltage der deutschen Wirtschaft insgesamt. Hat auch der Krankenstand 2010 gegen das Vorjahr mit 4,8 Prozent nicht zugenommen, ist doch die Zahl der Krankheitstage leicht gestiegen. Damit dauerte 2010 im Durchschnitt eine Arbeitsunfähigkeit 17,6 Tage. Fehlzeiten, die bei mehr als 10 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen festgestellt wurden. Deutlich mit dabei, die Diagnosen zu psychische Erkrankungen (9,3 Prozent). Eine Tatsache, deren Anstieg sich fortsetzt.
Was sich wohl tendenziell bis zum Ende des deutschen Wachstumsjahres 2011 darstellt, ist seit 1994 erkennbar: bei der Arbeitsunfähigkeit war bislang ein Anstieg der psychischen Erkrankungen von mehr als 100 Prozent zu erkennen, bei den Tagen der Arbeitsunfähigkeit stieg die Zahl um nahezu 90 Prozent. Also Chefs: Mehr loben…!!
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