Alle Jahre wieder und meist zum Termin der Schul-Jahresabschluss-Zeugnisse stellt so mancher Elternteil die Frage, warum denn der Oskar noch immer die Vier hat, wo der doch mit dem Finn-Taylor immer die Hausaufgaben macht. Und auch die Mutter von Lena ist besorgt, ob das mit der schriftlichen Sprache Deutsch noch klappen wird, bevor es ab Herbst Gymnasium geht…?
„Gescheite Lehrer“ als fachliche Experten gibt es an deutschen Schulen genug, wenn auch verbunden mit der Frage, ob alle für den Lehrerberuf geeignet waren oder es immer noch sind?
Dies zu diskutieren, kann wohl erst dann mit klaren Argumenten geschehen, wenn die Antworten der Forschungsstelle „Lehrerberufseignung“ analysiert wird. Eine Aufgabe, die bereits seit August 2010 von der Klaus-Tschira-Stiftung unterstützt wird.
Bei den Landeslehrerprüfungsämtern plädiert man schon länger dafür, die bisherigen Modelle und Methoden zur Lehrerauswahl zu überarbeiten. Denn neben dem erforderlichen fachlichen Wissen und Können hält man auch „das Wollen, berufs-ethische Einstellungen und Werthaltungen in ästhetischen und moralischen Fragen“ für bedeutsam, um ein guter Lehrer abzugeben…
Wurde bislang bei staatlichen Lehramtsprüfungen in erste Linie Wissen abgefragt, sollen künftig auch die sogenannten Soft Skills gecheckt werden: Emotionalität, Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft, Belastbarkeit, Fürsorge, Respekt, Zuversicht auf Erfolg, Humor oder Fähigkeit zur Empathie.
Was wird am Jung-Lehrer neu…?
Es wird wohl Aufgabe der Forschungsteams sein, zu ermitteln und z bestimmen, wie weitere Schlüsselqualifikationen für Junglehrer erkannt und in Lehramtsprüfungen stärker als bisher abgeklopft werden können…
Auf keinen Fall darf nicht weiter festgehalten werden an „realitätsfremden und lang vorbereiteten Lehrproben, die einer Laborsituation ähneln, da für ein Lehrer-Examens „alltägliche Unterrichtssituationen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und aus verschiedenen Perspektiven“ beurteilt werden müssen. Ist es doch wichtig dass Lehrkräfte befähigt sind, ihre Klientel zu begeistern und deren Neugierde zu wecken.
Wer hier forscht, tut dies auch an „vier Forschungs-Modellschulen“, an denen „die erzieherische Wirkung und der unterrichtliche Erfolg von Lehrpersonen“ analysiert werden.
Was hierbei an Erkenntnisse gewonnen wird, soll Maßstab dafür werden, wie pädagogisches Handeln in konkreten Unterrichtssituationen optimiert werden kann.
Erste Erkenntnis: es muss vermehrt auf schulspezifische Aspekte der Eignung von Lehrpersonen eingegangen werden, weil immer mehr Schulprofile auch unterschiedliche Erwartungen und Anforderungen stellen.
Fazit: es ist ein Konzept zu erarbeiten, das eine Balance zwischen Validität und Justiziabilität berücksichtigt. Als Ziel gilt „d i e“ Lehramtsprüfung zu schaffen, die nicht nur erlerntes Wissen, sondern alle Berufseignungsaspekte der Lehrkraft prüft.
Na, dann…der Junglehrer möge sich zum neuen Schuljahr 2011/12 schon mal vorstellen.
Schreibe einen Kommentar