Trailer auf Pro Sieben. „Im Sinne des Aktionstages 8. Dezember: Klimaschutz jetzt“ (Zu lesen unter lichtaus.info – nicht mit lichtausinfo.de zu verwechseln! – und wwf.de) sollte man hierzulande von 20 Uhr an fünf Minuten die Lichter ausschalten. Vorher: Großes Licht-Aus Experiment in der Sendung „Planetopia“. Beeindruckend, zu sehen, wie die Lichter einer Sprungschanze und eines Schwimmbades ausgehen und ein Mann von einem Elektrizitätswerk auf den Knopf drückt und Strom abschaltet.
Sparen, Erkennen, dass wir durch unsere Welt die Erde zerstören, Menschen überzeugen: Das Alles nimmt viel Zeit in Anspruch, dauert lange. Ein Medienevent ist schnell vorbereitet, inszeniert und abgefeiert.
Oliver Berben, Yvonne Cutterfeld, Eva Padberg, Hannes Jaenicke, Verona Pooth: Der rote Teppich ist mal wieder ausgerollt. Für das Gute. Für das Bessere. Für das Richtige. Für das, was beispielgebend ist.
Gefolgt von Namen wie Pro Sieben, dem Bund der Freunde der Erde, WWF, ja und sogar: Google.
Live wollte Pro Sieben über das „Event“ Licht aus berichten, Logos konnte man sich herunterladen, WWF bot Emotion Cards passend zur „Aktion“ an.
Der Chefredakteur des wohl größten Meinungsverbilders „Bild“ Zeitung, Kai Diekmann: was wird er wohl in den 5 Minuten „Licht aus“ gemacht haben? Ließ er seinen Bestseller „Der große Selbstbetrug“ in der Hand auf seinen Schoß sinken, mit einem zufriedenen Lächeln? Zitat aus seinem Buch: „Stünde der Selbst-Betrug unter Strafe, gäbe es in diesem Land keine freien Bürger“. Er sieht in dem „Gutmenschen der 68er Generation“ den Verursacher für einen „Epochenbruch der deutschen Gesellschaft in Richtung Egozentrik, Mittelmaß und Faulheit“, und fragt. „ist der Versorgungsstaat (er meint die aktuelle Bundesrepublik Deutschland mit Millionen 4,67 Millionen Erwerbslosen) schuld, der immer mehr verteilt, aber immer weniger zufrieden macht?“ Er schreibt von dem Land, indem der Mindestlohn verwehrt wird.
Seit man endlich erkannt hat, dass wegen zu hoher CO2-Ausschüttung die Welt buchstäblich den Bach heruntergeht, rühmen sich die skurrilsten Unternehmen mit der Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte.
Für fünf Minuten wenigstens die Lichter ausschalten? Einmal die Woche? Oder sogar einmal am Tag? Warum nicht einmal pro Stunde. Es könnte so sinnvoll sein.
Aber, mit Schicki.-Micki Rummel erreicht man die Menschen nicht.
Schicki-Mickies wie Kai Dieckmann und seine Ex-Bild-Seite 1-Mädchen-Texterin, „Autorin“, Klatschtante und Ehefrau Katja Kessler bewegen sich nun mal gerne in (Geld-)Adelskreisen. Wie sollen diese mit derlei Tandaradei beschäftigten Mitbürger denn wissen, wie man so „ linke, abgründige“ Themen wie Armut und vom Menschen provozierte Naturkatastrophen bekämpfen und abwenden kann?
Pro Sieben berichtete dann auch nicht live. The Show must – as already planned and paid – go on: Licht aus. Wir gehen nach Haus, Rabimmel, rabammel, rabumm? Fragt sich nur, welche Qualität unser Zuhause hat.
Schreibe einen Kommentar