„Mehr Männer in Kitas“ als Bundes-Programm nach zehn Monaten gut im Trend
Wen meint die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder, wenn sie von „wir“ spricht? – Ist das wirklich die Allianz von Eltern und KiTas, von denen die meisten wohl von Frauen geleitet werden?
Also brauchen „wir“ nun tatsächlich mehr engagierte Männer in Kitas, worin sich Eltern und die Kitas einig sind. Kehrt man die Forderung in eine andere Richtung, dann reicht es nicht, das Thema in die Öffentlichkeit getragen zu haben, auch wenn es noch solch günstige Wirkung zeigt
– von 2008 bis 2010 gibt es in Kindertagesstätten ein Viertel mehr männliche Erzieher –
was einen schönen Erfolg darstelle, so die Ministerin – man muss auch was bieten! Kaufkraft nämlich.
Es reicht nämlich nicht, dass das Bewerber-Profil zum Arbeitsinhalt des Anforderungsprofils für die erzieherische Arbeit passt, man(n) muss auch verdienen können. Einfache Rechnung: fünfzehn Euro brutto mal 40 Wochenstunden mal vier Wochen macht 2400 Euro pro Monat; minus ein Drittel an Abzügen für die Single-Person in Steuerklasse I mit Sozialversicherung ergibt 1600 netto. Doch zahlen „die“ freien und kirchlichen Träger einen solch „gerechten Lohn“…? Wohl eher nicht.
Als Wunsch: ein Viertel Männer!
Knapp 8000 männliche Fachkräfte gab es in 2008 in Deutschland; 2009 waren es bereits 8.609 (= 7,9 Prozent plus) und 2010 zählte man auf 9.979 (= 15,9 Prozent plus) – macht Und dennoch ist der Anteil der Männer an den Fachkräften noch niedrig, weil es eben nur 2,7 Prozent aller Kräfte sind.
Es reicht also nicht, das Interesse von Jungen und Männern am Beruf des Erziehers zu wecken, auch wenn das Bundesfamilienministerium den Weg konsequent fortsetzen wird. Ziel aller, also das des „WIR“ trägt dann auch der Europäische Sozialfonds (ESF) mit, das als Programm dazu beitragen soll, den Anteil männlicher Erzieher in Kitas – wie von der Europäischen Union empfohlen – auf 20 Prozent zu erhöhen.
Was an 16 Standorten über das Programm „MEHR Männer in Kitas“ Anfang 2011 mit einer
Laufzeit von drei Jahren gestartet wurde, wird damit durch den Einsatz von Info-Busse, Schüler-Praktika, Schnupper-Tage, Freiwilligendienste und Mentoren-Programme folglich fortgesetzt, was durch berufliche Quereinstieg, aktive Väter-Arbeit sowie die Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlecht“ im Kita-Team dazu beitragen soll, mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu gewinnen.
Bleibt mit Herrn Grönemeyer die allerletzte Frage: Wann ist ein Mann ein Mann…?
Weitere Infos unter www.bmfsfj.de und www.koordination-maennerinkitas.de
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