Für viele Bürger und selbst für „Spießbürger“ im Ländle war die Person von Günther Oettinger, seine ‚performance‘ und seine Politik schon jahrelang unerträglich geworden. Schließlich wurde er von der Kanzlerin nach Brüssel weggelobt, machte damit zunächst einem gewissen Mappus Platz, dem die Grün-Rote Koalition in Baden-Württemberg die Regierungsgeschäfte abjagte.
Und wie wenn der Blinde von der Farbe schwätzt, wie wenn eine Esel einen anderen ‚Langohr‘ nennt, äußert Günther Oettinger jetzt: „Nirgendwo ist Spießbürgertum so gut organisiert wie in Deutschland“
Eine schwäbelnde Schlauheit, die Günther Oettinger in einem politischen Grußwort auf dem Deutschen Medienkongress 2015 in den Mittelpunkt rückte.
Eine einheitliche digitale Strategie für den europäischen Binnenmarkt markierte Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, und plädeirte in seinem Vortrag einmal mehr für einen europäischen Standard in Sachen Datensicherheit sowie Urheberrechtsschutz und äußerte sich zudem zum Umgang mit dem Online-Riesen Google.
Wer sich während 20 Minuten der Rede in der Alten Oper Frankfurt stellte, weil er nicht anders konnte, der musst sich fragen – wie viele bewusste Bürger im Ländle dies schon tun – wer will den Duktus des Benannten, seine seltsame Rhetorik, sein schwäbelnd gepresstes und gehudelt Abgesondertes tatsächlich hören…?
Oettinger und die Kernpunkte seiner digitalen Agenda und sein Ziel, Europas (und damit Deutschlands) wirtschaftliche Stärke sicherzustellen, sind zuglich die „Innovationen, Blaupausen“ und die Herausforderung, die Marktwirtschaft in Einklang mit der Datenschutzproblematik im Netz zu bringen, die gerade in Deutschland eine sehr sensible Rolle einnehme.
„Nirgendwo ist Spießbürgertum so gut organisiert wie in Deutschland“, so Oettinger zu den Vorbehalten bezüglich immenser bürokratischer Hürden, die lauern könnten.
Die Lacher im Publikum hatte der Schwabe mit dieser Bemerkung jedenfalls auf seiner Seite.
Muss man nicht zweifeln ob all der Begabungen von G. Oe., wenn er sagt:
„Es geht ums Ganze. Wir können jetzt alles gewinnen – oder alles verlieren.“
Doch, man muss!
Wie meinte einst eine Fußball-Koryphäe:
Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.
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