…dann sitzt Ihnen das Geld wohl weiter locker…
Zugegeben, im vergangenen Jahr erhielt so mancher Energiekunde als Wohneigentümer, wenn er denn 12 Monate zuvor ordentlich und sinnvoll den Anbieter gewechselt hatte, eine halbe oder gar eine ganze Monats-Vorauszahlung zurück. Und 2014 war auch fürs Ein-Familienheim kein Jahr, für das man im Garten zuviel Wasser brauchte. Macht zwei Kubikmeter weniger als im Vorjahr und 12 Euro Erstattung. Und wer aktuell pro Monat nur eine Tankfüllung braucht, der spart seit mehreren Monaten auch nicht grad die Welt.
Wer jedoch behauptet, dass es allein die sinkenden Energiepreise seien, weshalb (wieder mal) „die Deutschen“ weiterhin lieber ihr ganzes Geld ausgeben, statt es zu sparen, der muss ein großes Eigen-Interesse daran haben, ständig am nationalen GfK-Index drehen zu wollen. Wie aber kommt man mit diesem auf den Wert 9 Komma…??
Dass dann auch noch die paar Euro der nächsten Tarifabschlüsse in 2015 das Ganze befeuern, dürfte wohl stark übertrieben sein. Die ständigen Meldungen zur Armut in Deutschland lassen grüßen. Die lokalen Tafeln verzeichnen Rekord-Kundschaften.
Sind es doch jeweils nur grad mal 2000 Verbraucher, die bei „billigem Öl, mehr Lohn und einer guten Konjunktur“ vom Nürnberger GfK befragt werden und erneut befragt wurden.
Was sollten dabei die Ukraine und das freche Griechenland für eine Rolle spielen?
Doch das Konsumbarometer des GfK soll wohl auch im März gegen die 10 Punkte-Marke klettern.
Dazu hat der Laie dann auch die weitere Erklärung: endlich, endlich verdienen Hunderttausende die 8 Euro 50, ohne aufzustocken zu müssen. Toll, toll, toll, wenn dies ohne Nahles-Ausnahmen geschieht.
Und da der Handel die Taschen nie genug voll bekommt, wird von diesem auch weiterhin auf gute Geschäfte gehofft, weil die Neigung der Bürger wachse, sich Teures wie Autos oder Möbel zu gönnen.
Doch das Einzige, was man im Wohnquartier erkennt, sind nicht die Möbel-Auslieferer, sondern deren Prospekte als Beilage, sofern der kleine Haushalt sich tatsächlich eine Tageszeitung für 30 Euro plus im Monat leistet
Doch der GFK-Experte weiß es besser: „Der Einbruch bei den Energiepreisen stärkt die Kaufkraft der privaten Haushalte und lässt Spielraum für weitere Anschaffungen“; losgelöst von der Lage in der Ostukraine oder von der Griechenland-Schuldenkrise. Weshalb aber sollte dies gar den Rentner mit ständig gleichem, niedrigen Monatsbudget beeindrucken?
Und somit sei es so, dass „die Konsumenten“ optimistisch auf die Konjunktur blicken würden; bei niedrigen Zinsen und der Tatsache, dass immer weniger Deutsche sparen. Und wer gar „blaue Augen“ hat, der sieht als Bürger seine Einkommensaussichten immer rosiger. Darauf einen Tusch!
Rechnerisches Fazit bei der GfK
Die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie können sich über ein Lohnplus von 3,4 Prozent freuen. Bei zuletzt gefallenen Verbraucherpreisen haben die Arbeitnehmer damit deutlich mehr Geld in der Tasche. Da sich sparen derzeit kaum lohnt, geben sie ihr Geld lieber aus, wie aus der Umfrage hervorgeht.
Und auch Uwe Dürkop, Ökonom der Berliner Sparkasse, hat eine Prophezeiung parat: Die Bereitschaft zum Kauf teurer Waren verbessert sich. Allerdings dürfte der Konsumzuwachs abflachen, wenn „die Segnungen aus dem Ölpreisrückgang allmählich verblassen“.
So erklärt man „dem Deutschen“ einfach und medial das Auf und Ab der Konjunktur.
Schreibe einen Kommentar