Möglicherweise wussten Sie bis heute Nacht nicht, was ein „Schengen-Visum“ ist.
Dieses Visum ist für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen im Halbjahr zu Besuch- und Geschäftszwecken. Die Gültigkeitsdauer eines Visums wird in jedem Einzelfall anhand des angegebenen Reisezwecks individuell festgelegt. Ein Anspruch auf Erteilung eines Schengen-Visums mit einer bestimmten Gültigkeitsdauer besteht nicht. Das Schengen-Visum berechtigt zur Einreise in alle Staaten des „Schengen-Raumes“ (zu diesem gehören außer Deutschland ab dem 21.12.2007 Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Island, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Malta und Ungarn).
Der Schengenraum ist rund 3,6 Mio. Quadratkilometer gross und bietet rund 400 Mio. Europäern von Riga bis Lissabon sowie von Reykjavik bis Valletta freie Fahrt. Lediglich im Flugverkehr bleiben die Passkontrollen bis März 2008 erhalten. Auch am Autobahn-Grenzübergang Swiecko bei Frankfurt an der Oder zogen sich die deutschen und polnischen Beamten nach ihrer letzten Schicht um Mitternacht zurück. Autos und Lastwagen können nunmehr ohne jede Kontrolle die deutsch-polnische Grenze in beiden Richtungen überqueren. Mit dem Schengenbeitritt sind an knapp 20 deutsch-polnischen und gut 30 deutsch-tschechischen Grenzübergängen Pass- und Zollkontrollen Vergangenheit. Nach dem Wegfall der Kontrollen für Pkw- und Zugreisende sowie in Häfen und auf Schiffen folgen am 30. März 2008 auch die Kontrollen an Flughäfen.
Durch den Wegfall der Grenze erhofft man sich auf beiden Seiten eine Belebung der Wirtschaft. Den stärksten Wirtschaftsfaktor bildet in dieser Region der Tourismus.
Unter Feuerwerk und im Konfetti-Regen haben tausende Deutsche und Polen auf der Grenzbrücke zwischen Frankfurt an der Oder und dem polnischen Slubice den Wegfall der Grenzkontrollen gefeiert. Jetzt, zur Mittagszeit am folgenden Tag, zücken noch einige Autofahrer am Grenzhäuschen gewohnheitsmäßig ihren Ausweis, um dann festzustellen, dass es nicht mehr besetzt ist.
Neben Bundeskanzlerin Merkel äußerte sich Polens Regierungschef Donald Tusk angesichts der Grenzöffnung begeistert und spricht sogar: „von einem „Triumph der Freiheit“. Er sei in einer Welt aufgewachsen, in der viele Grenzen unüberwindbar schienen. „Jetzt ist es gelungen, auch die schwierigste Grenze zu überwinden: die der Angst, der Furcht.“
Jedoch gab es auch skeptische Stimmen: Die Anwohner sollen sich laut der ARD Nachrichten skeptisch zum Thema Grenzöffnung geäußert haben, da man einen Zuwachs an Kriminalität befürchte. Es wurde aber nicht berichtet, um welche Art der Kriminalität es sich handeln könnte. In früheren Nachrichten ist zu lesen, dass es häufig zu äußerst heftigen Gewaltübergriffen von größeren Gruppierungen kam.
Der Präsident des europäischen Parlaments Hans-Gert Pöttering jedoch wies Sicherheitsbedenken zurück. Die offenen Grenzen seien „ein Symbol der Vereinigung und der Verständigung der Völker“.
Dennoch soll nun das Personal der Bundespolizei um das zweieinhalb- bis dreifache vergrößert werden, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten. Dieser Ansicht zumindest ist Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU).
Wie stehen Sie dazu? Wesentlich mehr Polizei an der ehemaligen Grenze, das
Finde ich gut
Finde ich gar nicht gut
Ist mir gleichgültig.
(Quellen: minsk.diplo.de/Vertretung/minsk/de/01/Visabestimmungen/Visabestimmungen__allgemein.html, tagesspiegel.de, spiegelonline.de)
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