Keiner weiß, wie es geht, nicht der Rentnerhaushalt mit unter 1000 Euro im Monat, nicht die Alleinerziehende mit zwei Kindern, die auf die Erhöhung des Freibetrags wartet und auch nicht all jene, die endlich für 8 Euro 50 schaffen, doch wegen der Lebenshaltung für einen Fünf-Personen-Haushalt noch aufstocken müssen.
Doch „ungeachtet der mickrigen Zinsen häufen die Menschen in Deutschland immer größere Geldvermögen an“ meldet jedenfalls die Bundesbank am 17, April 2015.
Unglaublich also, dass allein im Schlussquartal 2014 die privaten Haushalte ihr Vermögen in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen im Vergleich zum 3. Quartal 2014 um 69 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 5,072 Billionen Euro vermehrten, wie die Deutsche Bundesbank in Frankfurt publiziert.
Wie das nun so ist bei der Statistik: Hat einer nix, hat ein anderer wohl das Doppelte, womit der Durchscnitt wieder stimmt.
So kann durchaus sein, dass das private Geldvermögen im Gesamtjahr 2014 um 209 Milliarden Euro oder 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat, auch wenn manche Menschen leider nix übrig hatten, um ihr Rest-Geld trotz der niedriger Zinsen vor allem in kurzfristige und vermeintlich sichere Bankeinlagen zu stecken. Andere konnten…vermutlich wieder mal die vielen zugtausend Pensionäre aus dem höheren Dienst. Und Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten.
Wie das Vermögen verteilt ist, geht aus der Studie – wie kaum anders zu erwarten war – nicht hervor.
Doch allein durch Transaktionen konnte das Geldvermögen im Schlussquartal 2014 um 40,5 Milliarden Euro steigen, denn dank des robusten Arbeitsmarkts und steigender Einkommen legten viele Menschen mehr auf die hohe Kante. Zu hoch für viele mit Kindern und hohen Mieten…
Und so „bescherte vor allem der Boom an den Börsen“ den privaten Haushalten im Vergleich zum Vorquartal Bewertungsgewinne von 28,5 Milliarden Euro, wenn davon jedoch nur eine Minderheit der Privatanleger profitierte.
Denn nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts hatten 2014 nur noch 8,4 Millionen Menschen in Deutschland – oder rund 13 Prozent der Bevölkerung – Geld in Aktien oder Aktienfonds angelegt.
Klar warum? Ja!
An den Börsne kauften nur manche Privatanleger trotz der anhaltenden Kursrally nur für knapp 4 Milliarden Euro Aktien und für 6,5 Milliarden Euro Investmentfonds. Gleichzeitig trennten sie sich von Schuldverschreibungen und staatlichen Wertpapieren, was die Bundesbank auf das gesunkene Renditeniveau zurückführt.
So bleibt den Verbrauchern das niedrige Zinsniveau, auch wenn sie dies deutlich weniger für Kredite nutzten als im Vorquartal. Insgesamt wurden netto Kredite im Wert von gut 4 Milliarden Euro aufgenommen – nach gut 9,5 Milliarden Euro von Juli bis September. Dies betraf insbesondere Wohnungsbau-Darlehen.
Soviel aus der Mitteilung der Bundesbank vom 17.4.15
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