„Wer schreibt, der bleibt!“ ist eine scherzhafte Anspielung auf denjenigen, der beim Kartenspiel die Punkte aufschreibt und man diesem unterstellt, dass er dabei schummele. Wenn er denn überhaupt schreiben kann…
Denn die Redensart ist seit 1900 in Gebrauch, als man auf Schrift noch echt Wert legte. Heute weiß die Psychologie, dass mit der Hand zu schreiben der Motorik, der Rechtschreibung, der Merkfähigkeit und der Kreativität nutzt, auch wenn nicht jede Schrift dafür geeignet sei, das Lernen erfolgreich zu unterstützen.
Wohl deshalb auch anfangs 2015 die konsternierte Haltung nicht nur bei Pädagogen, als es in den Medien hieß: „Finnland schafft die Handschrift ab“.
Als Hintergrund für die ausgelöste Aufregung galt, das Pisa-Sieger Finnland vermeldete, man wolle Schüler ab 2016 weniger mit der Hand als mit dem Computer schreiben lassen.
Ob nun „flüssig tippen zu können eine wichtige nationale Kompetenz“ sein kann, sollte man mal offen lassen, auch wenn eine finnischen Bildungsministerium dieser Ansicht ist.
Klar ist jedoch, dass im Alltag die Tastatur von Endgeräten große Bedeutung hat. Doch dafür das Schreiben von Hand opfern?
Die Pädagogen halten dagegen: „…. das Schreiben per Hand durch das Tippen auf der Tastatur zu ersetzen“, ist für Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE)keine Option. Denn motorisch würden Fähigkeiten dann eingebüßt, wenn der Stift vermehrt gegen die Tastatur eingetauscht werde.
Und wie neben gelte, dass von Hand zu schreiben die Merkfähigkeit verbessere. Das könne man bereits beim Einkaufszettel per Hand feststellen. Meist präge man sich die Liste beim Schreiben ein und brauche sie dann im Laden kaum noch…
Die ab dem 5. und 6. Lebensjahr erlernte Handschrift wird wohl noch Jahre überdauern, denn Klassenarbeiten ohne leserliche Handschrift…und das auch noch beim Aufsatz…wie soll das denn gehen???
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