Wenn das nationale Preisniveau niedrig ist, gilt dies sicher auch für ‚Quark‘. Und als ‚Quark‘ könnte man bezeichnen, was jüngst die „Welt“ online stellte: Das Leben sei in Deutschland billig. Ja, billig!
Und was mach‘ ich jetz‘ mit dem Sprichwort: Es war schon immer etwas teurer, einen guten Geschmack zu haben…!? Oder gleich damit: „Das Leben ist schön, aber teuer. Man kann es auch etwas billiger haben, aber dann ist es nicht mehr so schön.“
Nun, denn, was immer die Statistik soll: Die „Deutschen“ – der Autor zählt sich mal nicht dazu – bekommen zu Hause (woher wissen die, wo ich wohne ? ) deutlich mehr fürs Geld, als sie in vielen anderen Ländern Europas bekämen. Zuletzt sei die Lebenshaltung in Deutschland nochmals günstiger geworden. Nur zwei unserer Nachbarländer sind noch billiger. Billiger….??
Und weil „der Deutsche“ wohl als schlau gilt, schreibt die WELT:
„Auf Auslandsreisen merken es Deutsche schnell. In den meisten Nachbarländern bekommen sie weniger für ihr Geld als in der Heimat. Vor allem in der Schweiz oder in Dänemark sind Hotels, Cafés und Restaurants deutlich teurer. Das selbe gilt für Nahrungsmittel, Alkohol oder Tabakwaren.
Und dann eben Statistik pur:
Insgesamt lag das Niveau der Verbraucherpreise in Deutschland 2014 um 1,5 Prozent über dem Durchschnitt der 28 EU-Länder, wie das Statistische Bundesamt im Juni 2015 berichtet.
Was aber interessiert dazu „… doch außer in Polen und Tschechien kosten Waren und Dienstleistungen in allen Anrainer-Staaten mehr als hier. Und weiter: „Deutschland ist im EU-Vergleich billiger geworden. 2009 mussten Verbraucher hier für Konsumgüter und Dienstleistungen noch sieben Prozent mehr bezahlen als EU-weit.“
Ja, Waaaaahnsinn!
Dass Deutschland über dem Schnitt liegt, liege vor allem an den Staaten im Osten, die – wie das billigste EU-Land Bulgarien – den Durchschnitt kräftig nach unten ziehen.
Dort müssen die Verbraucher für den Kauf eines repräsentativen Warenkorbs nicht einmal halb so viel (48 Prozent) bezahlen wie in der EU insgesamt.
Rumänien (54 Prozent) und das bei deutschen Urlaubern beliebte Reiseland Türkei (61 Prozent) sind ebenfalls vergleichsweise günstig.
Und so schlagen Konsumforscher Alarm: Der Euro werde immer schwächer. Während sich die Exportwirtschaft darüber freut, ächzen viele Verbraucher in Deutschland unter steigenden Preisen.
Für das von Pleite bedrohte Griechenland gilt das nur bedingt: Das Land ist zwar deutlich günstiger geworden, bleibt mit einem Preisniveau von 86 Prozent des EU-Schnitts aber deutlich teurer als etwa die Türkei.
Auch in anderen Südländern wie Portugal (81 Prozent) oder Spanien (93 Prozent) ist das Leben billiger als im EU-Schnitt. Das freut auch deutsche Touristen, die im Süden günstiger übernachten, essen, trinken oder Kleidung kaufen können als in der Heimat. Nun aber ist Italien mit einem Preisniveau von 101,9 Prozent minimal teurer als Deutschland.
Zum Vergleich: national sind deutsche Hotels und Gaststätten nach Eurostat-Zahlen drei Prozent billiger als im EU-Schnitt, in Italien neun Prozent teurer. Auch für Getränke mit und ohne Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel müssen Verbraucher in Italien etwas mehr bezahlen als in Europas größter Volkswirtschaft.
Am teuersten in der EU ist aber Skandinavien: In Dänemark liegen die Lebenshaltungskosten um 38 Prozent über dem EU-Durchschnitt, in Schweden um 25 und in Finnland um 23 Prozent.
Noch teurer ist das Nicht-EURO-Land Norwegen (plus 48 Prozent). Am teuersten aber ist die Schweiz: Dort liegt das Niveau der Verbraucherpreise um 54 Prozent über dem EU-Schnitt. Beide Länder funktionierten gut, was dazu führt, dass Geld in diese kleinen Länder strömt und sie aufwerten müssen. Das macht sie teuer…
Wesentlicher Grund für das vergleichsweise niedrige Preisniveau in Deutschland dürfte die (bescheidene; Anm. der Redaktion) Lohnentwicklung der vergangenen Jahre in Folge der Agenda 2010 sein. Deutschland habe an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen, so dass die Kapazitäten jetzt voll ausgelastet seien.
Doch die Inflation werde in den kommenden Jahren höher sein als in den südlichen Euroländern, die ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und sich daher mit Preiserhöhungen zurückhalten müssten. Das Preisniveau in Deutschland werde im Europavergleich nicht auf Dauer so niedrig sein.
Denn 2015 ist seit den 50-er Jahren das streik-reichste Jahr der Republik: Post, Lok-Führer, Einzelhandel, KiTa-Mitarbeiter, Flugbegleiter
Wem aber gehen 2 bis 3 Prozent nicht doch „am selbigen vorbei…“ Und übrigens. Ritter-Sport gibt es auch immer öfters für 69 Cent.
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