…auch nicht in der öffentlichen Verwaltung, an Schulen und privaten Schulen
Was gibt es für schöne Filmszenen, in denen der Angstellte energisch erklärt: „Ja genau! Sie können mich…! Und ab sofort machen Sie Ihren Sch… allein!“ – Dazu bedarf es jedoch einer gehörigen Portion Courage und viel Selbstvertrauen ins eigene Können. Denn wer glaubt, Chefs hätten Nehmerqualitäten, der irrt. Und zwar gewaltig.
Die sog. „alte Boxer-Weisheit“ gilt nämlich im Berufsleben dann nicht, wenn es darum geht, ob der Chef Kritik verträgt. Gilt doch als gesichert, dass bei zwei von drei Vorgesetzten über deren Fehler geschwiegen wird, ja in 25 von 100 Fällen Kritik an ihnen sogar als „sacro sanct“ gilt.
Und weil man alles „ergheben kann“, geht auch diese Management-Weisheit auf eine Studie zurück: „Einfluss des HR-Managements auf den Unternehmenserfolg“ (Personalberatung Rochus Mummert).
Dazu meint „kd.“ vom Handeslblatt online:
…es läge an der Kommunikation, wenn etwas schief gehe und viele Vorgesetzte täten sich schwer damit, ein ordentliches Feedback zu geben. Meist stelle die eher „unrühmliche“ Begegnung auch eine verpasste Gelegenheit dar, so die „Experten“. Doch Chefs sehen auch nur wenig ein. Vor allem nicht, wenn sie selbst was verbockt haben.
So mancher neue Chef, so mancher neue und vor allem extern angerückte Schulleiter versäumt es in den ersten Wochen, zwei Ur-Gesteine der Belgschaft und zwei jümgere zu sich zu bitten, um mal in die Mannschaft, ins Team reinzuhorchen – auch in den „Flurfunk“.
Wem es dabei gelingt, sich loyal zu beweisen und wer es auch lebt, dem wird der Vorgesetzte auch bei Kritik vertrauen. Doch Chefs versäumen meist diese Tat in den ersten 100 Tagen.
Konflikte stehen meist im Zusamenhang mit Fehlern, weshalb es erlaubt sein sollte, auch die Fehler der Chefs zu benennen… Denn eine „offene und konstruktive Konfliktkultur“ funktioniert nun mal eben nur, wenn sie auch oben vorgelebt wird.
Und da kann dem ehemaligen Obrstudienrat einfallen, was ihm dereinst sein Jugend- und Studienfreund, Chefarzt Prof. Dr. med., „einschüttete“, als beide noch berufsttätig waren: „Ich wär‘ auch als Lehrer Chef geworden…!“
Fazit:
Die Vorbildfunktion der obersten Führungsebene ist essentiell, um einen kulturellen Wandel in einem Unternehmen zu bewirken! Gelingt dieser Wandel, hat dies auch günstige wirtschaftliche Folgen.
Ertragsstarke Unternehmen, in denen Konflikte offen ausgetragen werden, um gemeinsam zu überzeugen, müssen Konfliktbewältigung auf allen Ebenen leben.
Die Wertschätzung durch Vorgesetzte ist über alle Hierarchien hinweg der größte Motivator und vor allem kostet sie nix!
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