Machen Sie sich nichts aus Erstaufnahme, missachten Sie den Begriff Notaufnahmelager, lassen Sie die Ehrenamtlichen tun und lassen, was diese mögen und vermögen, nehmen Sie eine eventuell weitere Themenwoche zu Flüchtlinge & Europa bei den TV-Anstalten, einschließlich der Privaten, einfach mal nicht ernst, erinnern Sie sich an die verplemperten Milliarden auf das Hochwasser 2013 bei Passau und an die noch mehr Milliarden auf die Bankenkrise mit der Hypo Real Estate.
Bleiben Sie gelassen über die lokalen Berichte in Ihrer Tageszeitung zu den zuziehenden oder zugewiesenen Migranten und Kriegsflüchtlingen aus dem vorderen Orient und mitten aus Afrika in der alten Franzosenschule und in den früheren Soldatenwohnungen, gebrauchen Sie auf keinen Fall den Ausdruck Asyl-Kritik und -Politik, denn dann macht Sie der Kabarettist Florian Schröder im WDR ganz schön nass.
Glauben Sie also den Politikern und damit auch deren hehren Worten, dass Deutschland durchaus weltoffen ist, alles kann und noch mehr vermag, und dass die lauten, braunen Ausreißer eben nun mal „Pack“ und Proleten sind und es aus prekärer Sicht wohl sozial-demografisch schon immer waren.
Sorgen Sie sich nicht drum, dass Ihre Mutter im Alten-und Pflegeheim bei einer Witwen-Rente von tatsächlich guten 1300 Euro auch ohne Pflegestufe 1 aus dem verbleibenden Restvermögen noch drauf zahlen muss oder dass Sie das mit Ihren Geschwistern anteilig übernehmen, auch wenn Muttern dann immer noch kein Taschengeld von circa 140 Euro pro Monat hat.
Aber im Heim braucht man ja eh bei drei Mahlzeiten und Unterbringung mit glgtl. Bespaßung nicht mehr viel.
Machen Sie sich als Pensionär und ehemals in Landesdiensten nichts draus, dass von eventuellen Laborkosten bei einer anstehenden Zahnersatz-Therapie ihr Landesamt nur aus 70 Prozent den Anteil übernimmt und der jährliche Selbstbehalt bei der staatlichen Beihilfe für Lehrer und Pensionäre höher wird…
Und wundern Sie sich auch nicht, dass noch jüngst die Sozialdezernentin in Königswinter mit mehreren Helfern am 31.9. noch nicht mal die 130 Personen aus zwei Bussen zählen konnte, wo man ihr doch bloß 100 Flüchtlinge avisiert hat. Gut, dass nicht in München gezählt werden muss.
Gleichgültig sollte Ihnen auch sein, was zweieinhalb Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung noch immer mit dem Soli passiert, den Sie genau so zahlen, wie demnächst höhere Pflichtversicherungsbeiträge zur gesetzlichen Krankenkasse, aber ohne weitere Beteiligung durch Ihren Arbeitgeber.
Es muss einem auch regelrecht „wurscht“ sein, wenn Alleinerziehende mangels ausreichend verfügbarer Sozialwohnungen sich der Nebenkosten wegen in den Wintermonaten nur wieder die Küche heizen und dass Rentner die Wohung gekündigt wird, weil der Altbau exklusiv saniert werden soll.
Sollten Ihnen zu all den Fakten, zu denen noch bislang rechnerisch geschätzte Integrationskosten von demnächst 10 Milliarden kommen werden – dann noch was Sozialpolitisches als drängendes Problem einfallen, dann schreiben Sie einfach hier weiter….
…. oder überlegen Sie, ob Sie den Kretschmann und viele andere politische Altnasen wie den Opermann aus der SPD wieder wählen.
Falls Sie in Bayern leben, haben Sie ja auch jede Menge andere Wahlmöglichkeiten.
Ansonsten- kein kritisches Wort!
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