Ist da eine neue Generation im Aufbruch? – Mit echtem Interesse an Politik…!!??
Man sollte über die Shell-Studie mal erfahren, was es den ‚Benzinern‘ im finanziellen Budget wert ist, dass der Studienleiter Professor Dr. Mathias Albert von der Universität Bielefeld die Jugend „bemerkenswert, überraschend und richtungsweisend“ findet.
Zum 17. Shell mal wurde nämlich eine Jugendstudie vorgestellt über eine „junge Generation, die sich im Aufbruch befinde, die anspruchsvoll sei, mitgestalten und neue Horizonte erschließen wolle…
Ja, Wahnsinn!
Denn immer mehr junge Leute würden dabei auch ihr Interesse an Politik entdecken, wobei s der Mehrheit der Jugendlichen sei, „die Vielfalt der Menschen anzuerkennen und zu respektieren“. Batsch!
Klar, dass dann auch die Bet-Schwester Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend darauf abfährt:
„Das ist für mich ein großartiges Zeichen. Es zeigt, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unserem Land die Vorteile und Chancen gesellschaftlicher Vielfalt wahrnehmen. Und das ist angesichts der gegenwärtigen Flüchtlingsproblematik von herausragender Bedeutung“.
Machen sich aber die Jugendliche nicht doch mehr Sorgen um die Last der Asylproblematik, auch wenn sie glauben oder auch nur vorgeben, offener gegenüber Zuwanderern zu sein…? Wird doch über die Befragung auch auf die Angst vor Terror verwiesen, die als erkennbar gestiegen gilt….
Und drum ist der große Rest wohl eher Bla-Blah:
Insgesamt lasse sich die Jugend nicht von ihrer positiven Grundhaltung abbringen. Erkennt die Jugend aber auch, dass ihre Zuversicht bescheiden sein muss, wenn sie aus sozial schwachen Schichten kommt.
Doch wer halt in acht, neun und 10 Jahren nicht schafft, ordentlich lesen, schreiben und rechnen zu können und er deswegen die Schule ohne Abschluss verlassen muss, der hat nicht erst seit heute schlechte Chancen auf eine Ausbildung und eine geregelte Erwerbstätigkeit.
Wenn Jugendliche heute eine hohe Bildungs- und Berufserwartungen haben, dann weiß doch jeder Lehrer, dass dies meist über ’nen Trichter oder mit dem silbernen Löffeln erfolgen sollte…Abeitshaltung? Ja, mit dem Smartphon unterm Tisch…
Dabei soll ein späterer Beruf interessant und sicher sein. Gleichzeitig sollen Familie und Kinder nicht zu kurz kommen dürfen. Auch ist es – wie wohl schon früher – wichtig, dass die Arbeitszeit an Bedürfnisse angepasst werden kann. Möglichst auch über Teilzeit, sobald Nachwuchs da ist.
Da kann Karriere durchaus verschoben werden, um Arbeit und Privatleben vereinbaren zu können.
Da ist dann auch die „Ahnung“ nicht neu, dass es nicht leicht sein kann, die „Work-Life-Balance“ zu erreichen. Und so spielt – wie eben auch schon früher – die soziale Herkunft beim Kinderwunsch eine Rolle: die Jugendlichen aus der oberen Schicht will, von der unteren Schicht nur etwas mehr als die Hälfte.
Zwischen Fakt und Illusion dürfte dann auch liegen, wenn Jugendlichen sich heute als politisch interessiert ausgeben; verbunden mit gestiegener Bereitschaft, sich politisch zu engagieren.
Da reichen aber Aktivitäten, Waren aus politischen Gründen zu boykottieren, Petitionen online zu unterzeichnen oder an einer Demo teilzunehmen, eher bescheiden. Ganz zu schweigen vom Engagement sich in einer Bürgerinitiative aktiv zu zeigen…
Denn von einem vermeintlich wachsenden Politikinteresse können die etablierten Parteien eher nicht profitieren, denn Jugendliche bringen den Parteien und wohl auch den Politikern – Hajo Schumacher sprach jüngst bei Günter Jauch von Darsteller-Politikern und Handlungspolitikern – wenig Vertrauen entgegen.
Klar, dass dann auch große Unternehmen, Kirchen und Banken eher weniger Vertrauen genießen. Woher auch… Da liegen einem die Polizei, Gerichten sowie Menschenrechts- und Umweltschutzgruppen eher.
Wie weit Jugendliche vorausschauen können, wie Zuwanderung die Gesellschaft beschäftigt, darf mit Blick auf den wohl auch unerwünschten gesellschaftlichen Umbruch in Frage stehen.
Was bleibt?
Jugendliche interessieren sich zunehmend für das Weltgeschehen, das ihnen allerdings auch Sorgen macht: de gestiegene Terrorgefahr und auch der Konflikt in der Ukraine.
Es bleibt auch die Online-Vollversorgung, denn 99 von 100 Jugendlichen haben Zugang zum Internet und sind durchschnittlich 18,4 Stunden pro Woche online, 2006 waren es noch weniger als 10 Stunden.
Da überrascht dann doch, dass Jugendliche, die häufig Facebook & Co. nutzen, wenig Vertrauen in die beteiligten Unternehmen haben.
Dafür mögen Jugendliche ein stabiles Wertesystem: Wert auf Respekt vor Gesetz und Ordnung, Fleiß und Ehrgeiz, umwelt- und gesundheitsbewusstem Verhalten.
Dagegen verloren materielle Dinge wie Macht oder ein hoher Lebensstandard eher an Bedeutung. Doch gilt wohl auch die wichtige Floskel: „die Vielfalt der Menschen anerkennen und respektieren“
Im Vergleich zu vorangegangenen Studien seien wohl bei den Jugendlichen Anzeichen für einen Sinneswandel festzustellen:
aus 2002 „pragmatisch und un-ideologisch“ wurde 2006 die Kontinuität dieser Grundhaltung, und schon 2010 gab’s weniger Druck- und Angstgefühle, der Optimismus für die persönliche Zukunft wuchs.
Die 17. Shell Jugendstudie 2015 wurde von Professor Albert (Leitung), PD Dr. Gudrun Quenzel (Universität Dortmund), Professor Dr. Klaus Hurrelmann (Hertie School of Governance) sowie einem Expertenteam des Münchner Forschungsinstitutes TNS Infratest Sozialforschung um Ulrich Schneekloth im Auftrag der Deutschen Shell verfasst.
Sie stützt sich auf eine repräsentativ zusammengesetzte Stichprobe von 2.558 Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren aus den alten und neuen Bundesländern, die zu ihrer Lebenssituation und zu ihren Einstellungen und Orientierungen persönlich befragt wurden.
Die Erhebung fand auf Grundlage eines standardisierten Fragebogens im Zeitraum von Anfang Januar bis Mitte März 2015 statt.
Im Rahmen einer ergänzenden qualitativen Studie wurden zwei- bis dreistündige vertiefende Interviews mit 21 Jugendlichen dieser Altersgruppe durchgeführt.
Kosten…?? Offen!!
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