Die DKG antwortet zur Patienten-berichteten Lebensqualität
Die DKG weist darauf hin, dass im Rahmen einer internationalen Vergleichsstudie in einigen Zentren das beanstandete bishetrige Instrument zur Messung der Lebensqualität durch einen Fragebogen ersetzt wird, der aktuellen Forschungsergebnissen aus dem Ausland zufolge besser geeignet ist, die Lebensqualität abzubilden.
Sicher wissen wir das für Deutschland aber erst nach Prüfung in deutschsprachigen Zentren, weswegen wir dies mit einigem Aufwand tun.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Messung der Ergebnisqualität ohne das Zutun von Patienten nicht erfolgen kann. Das heißt, wir müssen die Patienten zu Funktion/ Nebenwirkungen/ Lebensqualität befragen.
Da wir wissen, dass die Behandlung des PCa Einschränkungen, etwa der erektilen Funktion oder der Kontinenz, zur Folge haben kann, müssen wir auch danach fragen.
Im genannten zukünftig eingesetzten Fragebogen lauten die Fragen zur Sexualität/Erektion etwa:
Ob das „erneut“ respektlos ist ?
Schwer zu sagen, aber anders – durch Laborwerte etwa – lässt sich die Ergebnisqualität eben nicht bestimmen. Die Erfassung der Ergebnisqualität im Rahmen der o. g. Vergleichsstudie erfolgt in Kooperation mit dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS), dem an der Darstellung und dem Vergleich der Ergebnisqualität zwischen den Zentren ebenso sehr gelegen ist wie der DKG.
Warum?
Weil nur solche Bemühungen uns die Gelegenheit bieten, gute von schlechter Qualität zu unterscheiden, dabei über das Anekdotische hinaus zu gehen und dort, wo die Ergebnisqualität vergleichsweise schlecht ist, Maßnahmen zu ergreifen, dies zu ändern.
Das gibt dann auch dem individuellen Patienten die Gelegenheit, den Operateur und das Zentrum in die Pflicht zu nehmen.
Noch ein Wort zur Deutschen Krebsgesellschaft e. V.: Sie ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum und engagiert sich für eine Krebsversorgung auf der Basis von Evidenz-basierter Medizin, Inter-Disziplinarität und konsequenten Qualitätsstandards, die unter anderem durch die Zertifizierung von Zentren in die Praxis gelangen.
Die DKG verdient damit kein Geld. So wird das Zertifizierungssystem getragen von Ehrenamtlichen, zumeist Ärzten, aber auch anderen Berufsgruppen und von den Patienten, die sich für die fortwährende Verbesserung der Versorgung engagieren.
Insofern danke ich Ihnen ebenso wie anderen kritischen Stimmen für Ihre Einschätzung und verbleibe
mit freundlichem Gruß
Dr. Christoph Kowalski
Forschungskoordination Zertifizierung
Brinzler meint
Man lese, staune und entscheide…
http://www.zeit.de/2014/09/prostatakrebs-frueherkennung-psa/seite-3