Wer kennt sie nicht, die Definition von ‚Finanzierung‘ als Gesamtheit aller Maßnahmen, die dazu dienen, Geld- und Sachmittel für den Unternehmenszweck zu beschaffen.
Da fällt auch einer Charité, einem der ganz großen Krankenhäuser in der Republik, auch schon mal ein, mit Coca-Cola zu kooperieren. Einer Aktion der Charité für die Jahre 2010 bis 2015, bei der mehr als eine Million Euro von Coca-Cola flossen, um Herzkrankheiten bei Frauen zu erforschen und vorzubeugen.
Jetzt hat foodwatch mit etwa 14.500 Verbraucherinnen und Verbrauchern bewirkt, dass die Charité sämtliche Kooperationen mit Coca-Cola umgehend beenden wird.
Bislang hatte eine Charité-Direktorin als „Partnerin“ der Coca-Cola-Initiative „Hör auf Dein Herz“ gwirkt und in diesem Rahmen für das Unternehmen und somit indirekt auch für die Produkte geworben. Und das alles, obwohl Coca-Cola Weltmarkt-Führer für zuckergesüßte Getränke ist und eben solche Getränke das Risiko für Herzkrankheiten erhöht.
Foodwatch hat die „bittersüße Kooperation“im Februar 2016 öffentlichkeitswirksam kritisiert und zugleich eine E-Mail-Aktion gestartet, und das hat gewirkt!
Schon am Tag der Veröffentlichung teilte die Charité mit, eine Verlängerung der Unterstützung durch Coca-Cola sei „nicht geplant“.
Einige Tage darauf wurden auch die entsprechenden Internetseiten von Coca-Cola überarbeitet: die Professorin Regitz-Zagrosek – die Charite-Direktorin, die zuvor für Coca-Cola geworben hatte – wird nicht mehr als Partnerin der Herzgesundheits-Initiative aufgeführt.
Die Kooperation zwischen Coca-Cola und der Charité-Klinik ist also offensichtlich Geschichte.
Wenn Forschungs-Kooperationen mit Zucker-Konzernen jetzt endlich deutlichen Widerspruch finden, ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung. Früher war es zum Beispiel auch ganz normal, dass Tabak-Konzerne mit Ärztinnen und Ärzten Werbung machten oder Gesundheitsprojekte finanzierten.
Das wäre heute undenkbar – nicht zuletzt, weil sich Wissenschaft und Zivilgesellschaft gegen die Übermacht der Tabak-Lobby zur Wehr setzen.
Foodwatch darf sich erneut loben.
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