Hoppla! – Jugend 2016 liebt den bürgerlichen Mainstream…Rumhängen, abhängen, chillen, simsen und „äppen“: „Ach, was sind wir doch stinknormal…“!
Ob aber die Jugend den kennt…? – A. Paul Weber, geboren am 1. November 1893 in Arnstadt und verstorben am 9. November 1980 in Schretstaken bei Mölln, Schleswig-Holstein), hieß bürgerlich eigentlich Andreas Paul Weber, war ein bedeutender deutscher Lithograph, Zeichner und Maler.
“Ich folge einem Drang und empfinde es als meine Aufgabe, dass ich das, was mich bewegt, bedrückt, mit Sorge erfüllt oder auch amüsiert und belustigt, sichtbar mache, es gestalte. Zumeist kann ich mich wie ein Chronist an die Tatsachen halten. Das aber ist die Gabe: in Bildern zu denken”, so Paul Weber, 1967.
Seine Abneigung gegen die Spielregeln, insbesondere gegen die des Kunstmarktes, die er mit unlimitierten Auflagen, manchmal auch mit der Verweigerung seiner Signatur verhöhnte, sein Engagement für die Kleinen und Schwachen, trug dazu bei, dass man Weber in der etablierten Kunstszene in die „suspekte“ Ecke stellte…
Er schuf „Das Gerücht“, das von Arno Schmidt als “die beste Allegorie seit Leonardo da Vinci” bezeichnet worden ist. Meisterlich setzte Weber einen abstrakten Begriff in eine bildhaft dingliche Form um…
…und er schuf: „Rückgrat raus!“ – Nach diesem Blatt entstand ein Gedicht von Hermann Mostar, das Weber 1961 zusammen mit dem Bild im “Kritischen Kalender” veröffentlichte:
“Ein schneller Schnitt, dein Rückgrat fehlt,
und was dich eben noch gequält,
ist jetzt direkt vergnüglich.Im Wehrdienst robbt sich’s wie geschmiert,
im Amt kriecht sich’s vorzüglich
und willst du wo geborgen sein,
du kriechst ganz mühelos hinein.Hat’s doch der Arzt gestanden:
Ein Rückgrat,
das vermisst man kaum,
es war nie viel vorhanden …”
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