Auch Tage danach gilt…
Für mich, den Ex-Berufspädagogen mit 67, der während 40 Dienstjahren fast alle Teenie-Moden vor sich hatte, singen die schon lang nicht mehr. Und die arme, kleine Jamie-Lee schon gar nicht. Weshalb auch? War doch irgendwie albern, die Kleine. Dass sie doch was dafür konnte, wie sie beim Song Contest schließlich abgeschnitten hat, hätte ich ihr schon zuvor klar machen können…
Besser traf es Steffen Rüth im SK KN vom 17. Mai(www.suedkurier.de):
Arme, kleine Jamie-Lee. Sie kann doch nichts dafür. Natürlich nicht, sie hat ihr Bestes gegeben, und sich, wie sie anschließend sagte, tatsächlich nichts vorzuwerfen. „Ich halte es für einen Skandal, dass man mit so einer Nummer und Künstlerin kaum Punkte bekommt“, sagt ihr Mentor Smudo (von Fanta 4, Anm.).
Aber was, wenn man sich den deutschen Beitrag tatsächlich mal ganz unvoreingenommen aus der europäischen Perspektive anschaut? Am Anfang ist es dunkel, dann kommt eine Art post-apokalyptischer Wald mit Vollmond, plötzlich ein Mädchen, das nicht lächelt und sich wenig bewegt, das ein ziemlich träges Lied mit mitteltoller Stimme vorträgt, das ein komisches Kleid anhat und auf dem Kopf eine Art Antennen-Konstruktion trägt.
Da mag Australien beim ESC inzwischen ein etablierter Teilnehmer sein und erstmals mögen auch China und die USA zugeschaut haben – die fernöstliche Manga-Welt war dem Durchschnitts-Europäer aber dann doch wohl zu abseitig.
Ein Jury-Punkt aus Georgien, und auch bei der Abstimmung der TV-Zuschauer-Laien löste Jamie-Lee Indifferenz aus. Ob der für das deutsche Debakel letztlich verantwortliche ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber auch nächstes Jahr wieder für die Kandidatenfindung zuständig sein wird, mag man sich nicht so recht vorstellen.
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